
St. Georgen – Die Künstlerresidenz in der Friedrichstraße 5a ist ein sprudelnder Quell der Kreativität. Die elf Künstler und Mitglieder des künftigen Vereins Global Forest beschäftigen sich mit Themen wie Klangspiele und Robotertechnologie. Am vergangenen Sonntag luden die Residenten zu einem Tag der offenen Tür ein. Zahlreiche Besucher kamen daher mit staunenden Augen, um die verschiedensten Performances und Objekte zu begutachten und zu erfahren.
Viele der Künstler waren selbst vor Ort und konnten die verschlungenen Gedankengänge hinter den Objekten erläutern. Sascha Brosamers "Waterfront Series" beispielsweise sind Schellackplatten-Abgüsse aus Epoxidharz. Aus gefundenen Plastik-Abfällen wählte Sascha Brosamer ein spezifisches Stück aus und goss es in transparentes Epoxidharz.
In die Oberfläche schrieb er mit der Rillenstruktur einen Song ein, den er subjektiv mit dem Fundort, dem Finder oder dem Fundstück assoziierte. Was am Fundort als Müll galt, wertet Brosamer in der Künstlerresidenz zum Kunstwerk auf.

In unregelmäßigen Abständen veranstaltet der Global Forest Verein zudem diskursive Veranstaltungen rund um das Thema Klang, auch um auszuloten, in welcher Bandbreite künstlerisch mit Klang umgegangen werden kann. In der eigens für diese Zwecke konzipierten Klang-Couch konnten sich die Besucher einen Eindruck vergangener Klang-Performances machen.
Attraktiver Höhepunkt waren ohne Zweifel auch die Klang-Konzerte, wobei ein Konzert komplett im Dunkeln stattfand. Bei einem anderen Konzert waren die Besucher Teil der Performance, da sie sich mit ihrem eigenen Smartphone in das Netz der Künstlerresidenz einloggen konnten und die Musikwiedergabe über das eigene Gerät erfolgte.

Die Künstlerresidenz sieht sich selbst als Begegnungsstätte und will in einen offenen Dialog mit allen Besuchern treten. "Jeder Interessierte ist herzlich willkommen, jederzeit bei uns vorbeizuschauen", erklärte Künstlerin Lisa Schlenker.
Künstlerresidenz
Die Künstlerresidenz ist ein langfristig angelegtes Projekt des künftigen Vereins Global Forest. Die Künstler arbeiten mit dem Phonomuseum zusammen und wollen die Kooperationen in der Region erweitern. Im Rahmen des Residenzprogramms werden Atelierplätze für nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler bereitgestellt, die sich während eines Gastaufenthaltes neue Themen erschließen, ortsspezifische Arbeiten entwickeln und diese vor Ort ausstellen. Für das lokale Publikum in und um Sankt Georgen bietet Global Forest ein vielfältiges Programm, mit dem es sich für einen offenen Dialog und einen kreativen Austausch über und durch zeitgenössische Kunst engagiert. (kst)