Gute Laune Musik der 20er- bis 40er-Jahre, auf Hochglanz polierte Oldtimer, ein ansprechendes Vier-Gänge-Menü und Gäste, die sich mit Lust und Freude auf die Zeitreise in die Ära der Ballnächte einließen, bescherten den Verantwortlichen des Forum am Bahnhof eine gelungene Premiere in das neue Ballnacht-Format.
"Wir sind voll", kommentierte dies Lutz Henselmann erfreut. Schatzmeisterin Susanne Wisser begrüßte die Ballgäste und hoffte, dass das Neue und Besondere der Ballnacht für sie zum einmaligen Genuss werde. Pünktlich betraten die Musiker die Bühne und eröffneten mit dem Evergreen "Wir machen Musik" den Abend. Dem schloss sich "Puttin on the Rizz" und der Walzer "Wie ein Wunder kam die Liebe über Nacht" an. Die Ballgäste ließen sich nicht lange bitten und nutzten die Tanzgelegenheit, noch ehe der erste Gang des Surprise-Menüs serviert wurde.

"Wir können uns kaum ein besseres Ambiente vorstellen", lobte Sängerin Monika Hehl den entstandenen Ballsaal. Flankiert von einer Tin Lizzie von Ford, Baujahr 1922, und einem BMW Sportwagen von 1930 drehten sich die Paare auf der großzügig bemessenen Tanzfläche. Teils hatten sie sich original im Stil der Zeit gestylt, teils erinnerten sie mit optischen Anleihen an die goldene Zeit der Tanzpaläste. Allen war aber anzumerken, dass sie sich auf die Besonderheit des Abends freuten und sich gerne auf die Zeitreise in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts einließen.

Vor jedem Lied gab Monika Hehl eine kurzweilige Einweisung. Mal kommentierte sie den Komponisten und seine weiteren Stücke, mal erinnerte sie an die gesellschaftliche Stimmung der entsprechenden Zeit. Das war ein weiterer Baustein, der den Abend wirklich und authentisch wirken ließ. Bei der Einrichtung des Ballsaals hatten die Helfer des Forums ganz Arbeit geleistet. Festlich eingedeckte Tische harmonierten mit der dezenten und der indirekten Ausleuchtung. Gerne nutzten die Tanzpaare die Gelegenheit, um sich neben einem Rolls Royce oder anderen Straßenkreuzern ablichten zu lassen. Das Tanzorchester lieferte mit Evergreens wie "Bel Ami", "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" oder "Stompin at the Savoy" die perfekte Ergänzung, die zum Tanzen auf die Tanzfläche lockte, aber auch Gespräche an den Tischen zuließ.

Die Idee zur nostalgischen Ballnacht im Forum kam von Vereinsmitglied Reinhard Sorg, der das Tanzorchester Metropol in Furtwangen erlebte. In der Vorstandschaft des Forums am Bahnhof, Kultur und Technik wurde der Vorschlag diskutiert und beschlossen, das Tanzpalast-Format einfach einmal auszuprobieren. Der Kontakt zu Kapellmeister Oliver Albrecht wurde geknüpft und das Konzept für den Abend erarbeitet.
Mit großer Spannung verfolgten die Verantwortlichen, wie sich der Kartenvorverkauf entwickelte und schließlich kristallisierte es sich heraus: Die Ballnacht kommt gut an. Das bunt gemischte Publikum jedenfalls genoss den Abend sehr. Egal ob sich die Paare der originalen Tanzschritte sicher waren, oder nicht, die Tanzfläche war stets, auch zwischen den einzelnen Menü-Gängen, bestens gefüllt. "Wenn das so gut ankommt, könnten wir das jährlich anbieten", riskierte der Vereinsvorsitzende Jörg Wisser ein Blick in die Zukunft.

Das Vier-Gänge-Menü
Zum Auftakt wurden die Ballnachtgäste mit einer Spargelcremesuppe überrascht. Eine Räucherforellenroulade oder eine Frischkäseroulade auf Tomaten-Raukesalat machte Lust auf mehr. Tranchen von der Pourladenbrust auf Perlgraupen mit Wurzelgemüseragout oder Gefüllte Rote Bete überbacken mit Bergkäse auf Perlgraupen mit Wurzelgemüseragout bildeten den Hauptgang. Zum Dessert wurde Mousse au Chocolat und Birnensorget auf Roter Grütze serviert. (rib)