Antonia war gerade einmal vier Jahre alt, als ihr im vergangenen Jahr ein Großteil ihrer rechten Niere mit einem tennisball-großen Tumor entfernt werden wurde. Eine ähnliche Operation musste bereits ihre Mutter Cosima Schneider als Baby über sich ergehen lassen.
Dass Mutter und Tochter die gleiche Erkrankung haben, ist kein Zufall. Erst nach der Geburt ihrer beiden Töchter, Antonia und der jetzt zweijährigen Aurelia, erfuhr die Familie aus Saarbrücken, dass der frühkindliche Wilms-Tumor der Mutter durch eine vererbbare Genmutation verursacht wurde. Daraufhin haben die Eltern Cosima und Andreas Schneider die Mädchen auf diese Mutation testen lassen. Der Test fiel bei beiden positiv aus.
Nur vorsorglich vereinbarte man für beide einen Ultraschalltermin, um die Nieren untersuchen zu lassen. Am Tag nach dem Termin sollte es für die Familie eigentlich in den Urlaub gehen.
Der Schrecken war groß, als die Ärzte auf Antonias Ultraschallbild tatsächlich bereits einen Tumor entdeckten. Binnen Sekunden war die Welt von Familie Schneider auf den Kopf gestellt.
Drei Tage später begann nach weiteren Untersuchungen zur Absicherung der Diagnose Antonias erste Chemotherapie.

Acht Wochen dauerte diese. Dann stand eine erste Operation an. Der sechs Zentimeter große Tumor wurde entfernt und mit ihm ein wesentlicher Teil der rechten Niere. Ein kleiner Teil Nierenmasse konnte erhalten werden.
Zum Glück hatte der Tumor bislang nicht gestreut. Metastasen in Leber und Lunge sind bei dieser Art von Tumoren nicht außergewöhnlich.
Nach der Operation gab es allerdings Komplikationen. Unter anderem lief ein Teil von Antonias Urin statt in die Blase in den Bauchraum. Ein kleines Stück Nierenmasse hatte keine Verbindung zum Harnleiter mehr. Eine Nierenbeckenentzündung verursachte weitere Probleme. Antonia wurde ein Blasenkatheter gelegt.
Zwei Monate später folgt die zweite Operation
Aus der operierten Niere beziehungsweise der verbliebenen Nierenmasse wurde der Urin über einen weiteren Schlauch abgeführt und für die Chemotherapie war Antonia an einen dritten Schlauch angeschlossen. Für ein vierjähriges quirliges Mädchen eine besondere Belastung. Sie durfte über Monate weder springen noch rennen.
Knapp zwei Monate nach der ersten Operation musste eine weitere folgen, denn auch in der zweiten Niere hatten die Ärzte bereits eine Gewebestelle entdeckt, aus der ein Tumor hätte entstehen können.
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Weitere lange Chemotherapien folgten bis in den Juli dieses Jahres.
Engmaschig werden Antonia und ihre Schwester Aurelia jetzt alle zwei beziehungsweise drei Monate weiter kontrolliert. Sofort möchte man die durch die Genmutation mögliche Entstehung neuer Tumore erkennen können. Solange beide Mädchen im Kindesalter sind, besteht die Gefahr weiter.
Verbunden damit ist für die Familie eine große psychische Belastung. „Die Ängste, vor dem, was kommt, begleiten uns täglich“, sagen Cosima Schneider.
In der Nachsorgeklinik gibt es wertvolle Tipps
Die Familien-Reha in der Nachsorgeklinik Tannheim ist für Schneiders jetzt besonders wichtig. „Wir bekommen hier zum Beispiel wertvolle Tipps, wie wir mit Antonia in dieser Situation umgehen. Packen wir sie in Watte oder behandeln wir sie wie ein gesundes Kind?“, berichtet Andreas Schneider.
Auch die kleine Schwester Aurelia hat die belastende Situation trotz ihres jungen Alters mitbekommen. In Tannheim hat man auch auf ihre Entwicklung ein Auge.
„Hier werden wir körperlich und seelisch wieder fit gemacht.“Andreas Schneider
Beide Mädchen blühen in der Nachsorgeklinik sichtlich wieder auf. Im Klinikkindergarten haben sie schon Freunde gefunden. Im Hallenbad lernt Antonia gerade schwimmen und auch den Pferden im Therapiestall stattet sie gerne Besuche ab.
Und auch Cosima und Andreas Schneider können während der vier Wochen in der Nachsorgeklinik zur Ruhe kommen. Behandlungen, Zeit für Sport sowie Gespräche mit Therapeuten und anderen Patienten – all das hilft ihnen jetzt ganz wesentlich weiter. „Hier werden wir körperlich und seelisch wieder fit gemacht“, sagt Andreas Schneider.
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