Nach dem spannenden ersten Wahltag am 25. September, bei dem die beiden Kandidaten Christian Ruf und Simon Busch beinahe gleichauf lagen, entscheiden die Rottweiler am 16. Oktober erneut über ihren neuen Oberbürgermeister.
Insgesamt drei Kandidaten sind noch im Rennen. Neben Ruf, dem amtierenden Bürgermeister, und Busch, Geschäftsführer der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen, versucht es der AfD-Kandidat Joachim Bloch noch einmal. Er ist von Beruf Rechtsanwalt und stammt aus Tuttlingen-Möhringen.
Einige sind abgesprungen
Andere hatten dagegen das Handtuch nach dem ersten Wahlgang schon geworfen. Kai Jehle-Mungenast, Bezirksvorsteher von Stuttgart-Vaihingen, hat seine Kandidatur nach dem eher enttäuschenden Ergebnis von 16,11 Prozent der Stimmen zurückgezogen.
Zum Vergleich: Christian Ruf erhielt 40,27 Prozent der Stimmen, Simon Busch 38,46 Prozent.
Und auch Unternehmer Dieter Albrecht, der inoffiziell angetreten war und die Bürger gebeten hatte, seinen Namen in die leere Zeile einzutragen, zog mit der Empfehlung für Kandidat Ruf zurück. Sein Name stand auf gerade mal 48 Wahlzetteln.

Inzwischen nimmt der zunächst etwas eingeschlafene Wahlkampf wieder Fahrt auf. Auf sämtlichen Veranstaltungen von der Göllsdorfer Saukirbe bis zum Benefizkonzert auf dem Oberrotenstein kann man Kandidaten treffen.
Auf jeden Fall aber auf dem Wochenmarkt, wo AfD-Mann Bloch Flyer verteilt, mit denen er für die Abschaffung der Grundsteuer wirbt und damit den Mittelstand retten will.

Bürgermeister Christian Ruf wiederum hat viele Vorschläge, wie die aussterbende historische Innenstadt gerettet werden kann. Leere Läden könnte die Stadt unter ihm als OB als Zwischenmieter attraktiver machen, das Stadtmuseum im alten Spital unterbringen, die Innenstadt testweise an Sonntagen autofrei machen und autonomes Fahren auf bestimmten Strecken testen: Vorschläge, die zuerst vom ausgeschiedenen Bewerber Kai Jehle-Mungenast kamen.
Wünsche und Vorstellungen
Und Simon Busch? Er will schon vor der Landesgartenschau mehr Grün, mehr Wasser und mehr Schatten in die Innenstadt bringen, ebenso gehören digital vernetzte Radwege, Carsharing und Leihräder sowie gerechtere Kita-Gebühren und die Wiederbelebung des eingeschlafenen Wirtschaftsrats zu seinen Vorschlägen.
Busch wirbt weiterhin damit, dass er eingefleischter und bestens vernetzter Rottweiler ist. Vernetzt auch als Mitglied im Bürgerforum Perspektiven Rottweil, das am Dienstag, 11. Oktober, eine Podiumsdiskussion mit den drei Kandidaten veranstalten möchte – was aber offenbar nicht gelingen wird.
Ärger um Podiumsdiskussion
Dazu gab es im Vorfeld nämlich einige Unstimmigkeiten, denn es fand sich offenbar kein Termin, an dem die Veranstalter und die drei Kandidaten alle Zeit gehabt hätten. Demnach wird an dem Abend wohl nur Bürgermeister Christian Ruf auf dem Podium im Festsaal der Gymnasien Rede und Antwort stehen. Die Veranstaltung in der Bismarckstraße 2 beginnt um 18.30 Uhr. Einlass ist um 18 Uhr.