„Auf stabilen Finanzen stehen“, so lautet der Name des Projekts des Diakonischen Werks im Schwarzwald-Baar-Kreis in Kooperation mit dem Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis. Zielgruppe des vom Sozialministerium geförderten Angebotes sind junge Familien.

Bei dem für ein Jahr geplanten Projekt geht es vor allem um niederschwellige und vorsorgliche Beratung: Junge Familien sollen möglichst früh erreicht werden, bevor eine finanzielle Schieflage oder Überschuldung eingetreten sind.

Sie unterstützen Familien beim Thema Geld mit ihrem Know How: Luitgard Schmieder, Natalia Renz, Corina Heim, Tanja Link und Karina ...
Sie unterstützen Familien beim Thema Geld mit ihrem Know How: Luitgard Schmieder, Natalia Renz, Corina Heim, Tanja Link und Karina Eynöthen (von links). | Bild: Ina Klietz

Die Problem-Definition ist im Grunde ganz einfach: „Überschuldet ist man dann, wenn die Einnahmen nicht reichen“, erklärt Luitgard Schmieder. Die Leiterin der Lebens- und Sozialberatung der Diakonie hat 19 Jahre Erfahrung in der Schuldner- und Insolvenzberatung.

Was Menschen finanziell aus der Bahn bringt

Rund zehn Prozent der Bevölkerung seien überschuldet. Das sind im Schwarzwald-Baar-Kreis statistisch betrachtet an die 2100 Menschen.

Die häufigsten Gründe dafür: Ereignisse, die das Leben ändern. Solche Zäsuren, die so manchen auch finanziell aus dem Tritt bringen, können Krankheit, Arbeitslosigkeit oder der Tod eines Partners sein. Manchen Menschen fehle es auch an inneren Strukturen der Finanzplanung, so Luitgard Schmieder.

Das Ziel der Beratung sei zunächst immer die Stabilisierung. „Wenn die Existenz stabil ist, wenden wir uns den Schulden zu,“ beschreibt Luitgard Schmieder den Beratungsprozess.

„Je früher man kommt, umso besser.“
Luitgard Schmieder, Schuldnerberatung

Das Problem bei der Schuldnerberatung: „Die Leute kommen erst, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen,“ erklärt die Fachfrau. Dabei gelte der Grundsatz: „Je früher man kommt, umso besser.“

Wertvolle Finanztipps für den Familienalltag

An diesem Punkt setzt das Projekt der beiden kirchlichen Sozialdienstleister an. Wie teilt man sein Geld gut ein, wie spart man Energie, welche Versicherungen sind notwendig und welche Hilfeleistungen kann man bekommen? Zu diesen Themen haben die sechs Projektmitarbeiterinnen ein Vortragsprogramm erarbeitet.

Neben Tipps für günstigen Einkauf und gesunde Ernährung gehört dazu auch die Auseinandersetzung mit drohenden finanziellen Schieflagen.

In Verbindung mit den regelmäßig vor Ort angebotenen Sprechstunden bieten die kirchlichen Beratungsstellen individuelle Unterstützung von Familien.

Was die Beraterinnen sich wünschen? „Dass die Familien sensibilisiert werden, sich Hilfe zu holen,“ erklärt die Sozialpädagogin Natalia Renz.

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