Der bekannte Villiger Fußballer Dirk Brünker ist auch am 27. Dezember spurlos verschwunden. Die verschiedenen Suchaktionen in den vergangenen drei Tagen bleiben bislang ohne Ergebnis.

Die Helfer geben nicht auf: Auch in der Nacht zum 27. Dezember röhrte wieder der Polizeihubschrauber über den Stadt. Jörg-Dieter Kluge bestätigt: „Wir haben im Bereich Aussichtsturm gesucht, leider ohne Resultat“, sagt er zu dem Einsatz mit der Wärmebildkamera ab 3 Uhr morgens.

Fußballfreunde helfen mit

Kai Brünker ist der Sohn des Vermissten. Der Mittelstürmer des Zweitligisten FC Magdeburg sucht ruhlos nach seinem Vater. Der SÜDKURIER hat mit Kai Brünker am 27. Dezember gesprochen, als er kurz die Suche nach seinem Vater unterbrochen hat, um nach seiner Mutter zu sehen.

Auf seiner Instagram-Profil hat er um Hilfe gebeten. Seine Bitte wurde gehört. Viele Fußballer sind mit ihm zur Vermisstensuche ausgerückt. Vertreter des FC Kappel beteiligten sich am zweiten Weihnachtsfeiertag in Villingen ebenso wie Profispieler des Magdeburger FC, die an die Seite von Kai Brünker rückten.

Der Villinger Kai Brünker (rechts) stürmt für den Zweitligisten FC Magdeburg. Links Mathias Honsak von Darmstadt 98.
Der Villinger Kai Brünker (rechts) stürmt für den Zweitligisten FC Magdeburg. Links Mathias Honsak von Darmstadt 98. | Bild: Swen Pförtner/dpa

Auch Dirk Brünker selbst ist in Fußballerkreisen eine Größe: Er war Jugendnationalspieler und Nullachter. Er spielte auch für St. Georgen. Der 1,90 Meter große Familienvater war immer schon schwer zu übersehen. Er spielte wie sein Sohn im Sturm – und jetzt findet sich von dem groß gewachsenen, heute 61-Jährigen auch nicht der Hauch einer Spur. „Es muss doch einen Hinweis geben. Irgendetwas“, sagt die Frau des Vermissten.

Dirk Brünker wird seit dem 23. Dezember vermisst.
Dirk Brünker wird seit dem 23. Dezember vermisst. | Bild: Polizei

Kommt Hilfe aus Kalifornien?

Das sieht auch die Polizei so. Die Beamten geben alles, nicht nur mit dem Suchhubschrauber. Am Dienstagmorgen gehen Hundeführer einen Weg nach Rietheim ab. Es gab Hinweise, dass Dirk Brünker hier gesehen worden sein könnte. Die Spürhunde waren schon zuvor für den Verschollenen im Einsatz. Immer wieder verlor sich aber die angebliche Fährte.

Die Villinger Kripo ist bei dem Einsatz federführend und versucht nun sogar, in den USA voranzukommen. In Kalifornien sind die Beamten bei Apple mit einer Anfrage vorstellig geworden. Dirk Brünker hatte ein iPhone dabei, als er am Abend des 23. Dezember noch auf ein Bierchen ins Gasthaus Ott wollte. Seine Frau schildert, sie habe ihn in die Stadt gefahren und „ich dachte, ich hole ihn gegen später auch wieder ab“, erzählt sie.

Am Dienstag nach den Weihnachtsfeiertagen kreiste der Polizeihubschrauber am Villinger Aussichtsturm. Nach einem Suchflug an Heiligabend ...
Am Dienstag nach den Weihnachtsfeiertagen kreiste der Polizeihubschrauber am Villinger Aussichtsturm. Nach einem Suchflug an Heiligabend starteten die Piloten jetzt erneut um 3 Uhr in der Frühe die Wärmebildkamera. Der Einsatz soll nach Angaben des Polizeipräsidiums wiederum ergebnislos verlaufen sein. | Bild: Trippl, Norbert

Der Anruf kam aber nicht mehr. Seine Ehefrau schildert, dass er das Handy „nie ausgeschaltet hat“. Und seit der späten Stunde am Tag vor Heiligabend sei die Leitung tot. „Das ist sehr seltsam“, sagt sie.

Polizisten wollen den Gesuchten gegen 21 Uhr aus der Färberstraße Richtung stadtauswärts gehen gesehen haben. Eine Whatsapp-Nachricht einer Freundin habe auf ihrem Sender-Handy das Empfangszeichen, schildert die Frau von Dirk Brünker. Hat er diese Nachricht noch gesehen?

Kann vielleicht Apple helfen? Jörg-Dieter Kluge vom Polizeipräsidium: „Derzeit wird über eine Anfrage bei Apple in den USA direkt versucht, eine Ortung des Handys des Vermissten durchzuführen. Ob das bilateral mit den USA funktioniert, wissen wir noch nicht“.

Dirk Brünker hat sich offenkundig auf die Weihnachtstage sehr gefreut. Seine Frau schildert, bevor er von ihr in die Stadt gefahren wurde, habe er noch ein paar Geschenke verpackt. Sie selbst habe am Abend noch mit Vorbereitungen für Heiligabend begonnen.

Kai Brünker ist am Dienstag kurz gegen Mittag nach Hause gekommen, um nach seiner Mutter zu schauen. Er will aber gleich wieder weg. Zwei Villinger Neubaugebiete plant er selbst am Nachmittag noch abzusuchen. „Die Baustellen stehen still, vielleicht ist mein Vater in eine solche Richtung gegangen und konnte sich ins Warme retten.“

Der Sohn von Dirk Brünker weiß, dass mit jeder verstrichenen Stunde die Chancen schwinden. Noch ist längst nichts alles abgesucht und in Villingen hoffen viele Menschen auf ein verspätetes Weihnachtswunder. Zunächst war keine Rede davon, dass die Suche eingestellt werden soll.