Im Landkreis Tuttlingen kam es am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr zu unwetterartigen Regenfällen mit erheblichen Überschwemmungen und Sachschäden in bislang nicht bezifferbarer Höhe.

Extreme lokale Hagel- und Regenfälle, so berichtet die Polizei, verursachten innerhalb von Minuten vollgelaufene Keller, fortgeschwemmte Umzäunungen, Flurschäden, Fahrzeug- und Gebäudeschäden. Flüsse und Bäche traten über ihre Ufer. Besonderer Schwerpunkt der Unwetter waren die Schura, ein Ortsteil von Trossingen, sowie die Gemeinden Durchhausen und Talheim.

In Durchhausen stehen mehrere Straßen unter Wasser Video: Florian Huber

49 Keller in Schura unter Wasser

Alleine in der Lange Straße und der Neuenstraße in Trossingen-Schura waren 49 Gebäude betroffen. Hier standen vor allem Keller unter Wasser, berichtete Ralf Sorg, der Pressesprecher der Trossinger Feuerwehr.

So sieht es in Durchhausen kurz nach den sintflutartigen Regenfällen aus.
So sieht es in Durchhausen kurz nach den sintflutartigen Regenfällen aus. | Bild: Florian Huber

Die Lange Straße blieb über Stunden hinweg einsatzbedingt voll gesperrt. Hier fuhr ein Pkw an der im Aufbau befindlichen Feuerwehrabsperrung vorbei in den überfluteten Bereich und erlitt dadurch einen Motorschaden, sodass beide Insassen durch Kräfte der Feuerwehr aus ihrem Fahrzeug befreit werden mussten.

Die Feuerwehr war mit dem Auspumpen der Keller und dem Aufräumen noch bis Mitternacht beschäftigt, berichtete Sorg.

Land unter am Schönbach Durchhausen

In Durchhausen waren mindestens 20 Gebäude entlang des Schönbachs betroffen. Die Hauptstraße war auch hier über mehrere Stunden einsatzbedingt gesperrt.

In Talheim waren mehrere Gebäude und die Festhalle gefährdet. Einsatzschwerpunkte waren hier der Eichenweg und die Wohngebäude entlang des Krähenbachs, berichtet die Polizei.

Im Einsatz befanden sich alle verfügbaren Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Trossingen, Aldingen, Durchhausen, Gunningen und Talheim. Diese wurden durch das THW Trossingen unterstützt. Beamte des Polizeireviers Spaichingen unterstützten die Hilfs- und Absperrmaßnahmen.

Schäden gehen in die Hunderttausende

Erste vorsichtige Schadensschätzungen der Einsatzkräfte vor Ort gehen in die hunderttausende. Über Personenschäden ist bislang nichts bekannt. Die Aufräumarbeiten dauern noch bis spät in die Nacht an, mit Verkehrsbehinderungen im Einsatzgebiet ist zu rechnen.

Auch im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald kam es aufgrund von Unwetter zu vollgelaufenen Kellern und Straßensperrungen. 

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