Die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen plant mit ihrem Projekt „GSVS goes to Space“ eine eigene Stratosphären-Mission sowie den Bau einer Sende- und Empfangsanlage zur weltweiten Kommunikation über den ersten geostationären Amateurfunksatelliten Es‘hail-2.

35.000 Meter hoch soll er aufsteigen

Das Vorhaben ist also in zwei Teilbereiche gegliedert. Ein mit Helium gefüllter Wetterballon soll in circa 35.000 Metern Höhe aufsteigen, Bilder von der Erde und der Stratosphäre machen sowie meteorologische und physikalische Messdaten aufnehmen, erklärt Jürgen Kraft, Technischer Oberlehrer im Fachbereich Elektronik. „So etwas gibt es natürlich nicht aus dem Baukasten.“ Die Mission des mit Umweltmess- und Kommunikationstechnik bestückten Stratosphärenballons müsse man deshalb entsprechend planen, bevor das Objekt gebaut und die Mission durchgeführt werden könne.

Nach rund zwei bis drei Stunden Flugzeit platze der Wetterballon aufgrund des niedrigen Luftdrucks. Die Techniknutzlast komme mithilfe eines Fallschirms zur Erde zurück, sodass das technische Equipment geborgen und ausgewertet werden könne. Beim Bau des Fluggerätes müssten klimatischen Bedingungen in der Stratosphäre berücksichtigt werden und nach entsprechender Recherche die Messtechnik sowie das Ortungssystem ausgewählt werden.

Wo kann der Startplatz liegen?

Neben der Suche nach einem geeigneten Startplatz müsse eine Startgenehmigung bei der deutschen Flugsicherung beantragt werden. Bevor es losgehen könne, müsse das Wetter für den Starttag analysiert werden. Der Flug solle beobachtet und der Ballon geortet werden. Anschließend würden Bilder sowie Messdaten gesichtet, ausgewertet sowie gemeinsam mit den Erkenntnissen präsentiert. Die Sende- und Empfangsanlage soll ebenfalls entsprechend geplant werden. Dann könnten Versuche und Experimente in der Hochfrequenztechnik vorgenommen werden. Außerdem könnten weltweite Kontakte geknüpft werden.

Ziel ist auch Funkkontakt

„Das I-Tüpfelchen wäre ein Funkkontakt mit der Besatzung der Polarforschungsstation Neumayer III des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis“, sagt Jürgen Kraft. Da auch zukünftig die Amateurfunk-AG ein fester Bestandteil des schulischen Zusatzangebotes ist, profitierten auch in den Folgejahren interessierte Schüler von diesem Projekt. Klimatische Veränderungen könnten zukünftig messtechnisch erfasst, analysiert und mit Messreihen vergangener Jahre verglichen werden. Weitere Missionen dieser Art seien mit geringem Aufwand möglich, da lediglich Verschleißmaterial und Betriebsstoffe erworben werden müssten.

So funktioniert der Schulwettbewerb

Von Montag, 8. Mai, bis Freitag, 19. Mai, präsentiert der SÜDKURIER 30 Schulen, die sich mit ihren nachhaltigen Projekten für die Abstimmung zum Leserpreis des großen Schulwettbewerbs qualifizieren konnten. Preisgeld in der Höhe von 100.000 Euro werden durch den Wettbewerb insgesamt für die besten Projekte ausgeschüttet. Diese Details müssen nun Schulen und Leser nun wissen:

Die Leitidee

Der Wettbewerb für die Bildungseinrichtungen findet nach der Corona-Pause zum ersten Mal seit 2019 und zum insgesamt fünften Mal statt. An den Schulen läuft der Betrieb nun endlich wieder ohne Beschränkungen. Um die Ideenvielfalt an den Schulen herauszuheben und zu fördern, haben die Sparkasse Schwarzwald-Baar und der SÜDKURIER vor Jahren diesen sowie den Vereinswettbewerb initiiert. Beide Ausschreibungen laufen im jährlichen Wechsel. Die Schulen erhalten mit ihren Projektvorstellungen in dieser Zeitung eine öffentliche Bühne; wer es zur Preisverleihung im Sommer schafft, wird zusätzlich gewürdigt.

Die Leser stimmen ab

Nach der Vorstellung der 30 Projekte, die aufteilt in Grund- und weiterführende Schulen präsentiert werden, haben unsere Leser das Wort. Die Abstimmung erfolgt unter www.suedkurier.de/schulwettbewerb23. Hier kann jeder Leser maximal zwei Stimmen abgeben, je Kategorie eine. Wer nur ein Votum abgeben möchte, unterstützt damit ebenfalls das Projekt der jeweiligen Schule.

Der Jurypreis

Zusätzlich zum Leser-Voting tagt eine hochkarätig besetzte Jury. Diese vergibt völlig unabhängig ihrerseits zusätzliche Geldpreise. Die Jurymitglieder haben dabei die Auswahl aus allen 79 zum diesjährigen Schulwettbewerb eingereichten Vorhaben.

Der weitere Ablauf

Am 17. Juli findet in der Villinger Tonhalle die große Abschlussveranstaltung statt. Wer einen Preis von der Leserabstimmung oder der Jury zugesprochen bekommen hat, wird dazu eingeladen. Sämtliche Ergebnisse werden jedoch erst an diesem Tag bekannt gegeben. Bei diesem Fest werden die Sieger in fröhlich-entspannter Stimmung gefeiert, gleichzeitig besteht die Gelegenheit zum entspannten Miteinander.