Endlich neue Terrassenstühle kaufen, eine schickere Deckenleuchte montieren, mit einem besseren Staubsauger in den Frühjahrsputz starten – bei solchen Projekten stellt sich dann unweigerlich die Frage: Wohin mit den alten Stühlen, der alten Lampe, dem alten Staubsauger?
In den meisten Fällen dürfte die Antwort heißen: zum Wertstoffhof und ins Recyclingzentrum bringen, damit die Sachen hoffentlich noch gut verwertet werden.
Allerdings: Am besten ist es, wenn noch funktionstüchtige Sachen einen neuen Nutzer finden. Und das erleichtert der Landkreis Tuttlingen mit einem neuen Angebot für seine Wertstoffhof-Kunden: mit dem Tauschcontainer für Gebrauchtes.
Das Prinzip: „Intakte, noch nutzbare Gebrauchsgegenstände, die beim bisherigen Besitzer keine Verwendung mehr finden, können auf dem Wertstoffhof in Tuttlingen getauscht oder verschenkt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts Tuttlingen.
Guter Zustand ist Bedingung
Die Sachen werden in dem begehbaren Container abgestellt und stehen dann für Interessenten zur Mitnahme bereit. „Voraussetzung für die Abgabe der Ware ist der gute Zustand und die Funktionstüchtigkeit der einzelnen Gegenstände“, so die Tuttlinger Kreisverwaltung.
Wird der Schwarzwald-Baar-Kreis das auf seinen Wertstoffhöfen und Recyclingzentren auch einrichten? Durchaus möglich. Das Amt für Abfallwirtschaft der Kreisverwaltung prüfe das Thema aktuell, teilt die Behörde mit.
Es gibt noch manche Haken
Denn auf den zweiten Blick ist die Sache nicht ganz so einfach. Aus Sicht der Bürger und aus Umweltgesichtspunkten sei ein solches Angebot zwar „grundsätzlich positiv zu bewerten“, so das Landratsamt.
Aber es gebe auch schwierige Aspekte: „Neben den Kosten für die Container muss zusätzliches Personal eingesetzt werden, da diese Container ständig in Ordnung gehalten und ungeeignete oder nicht brauchbare Gegenstände ordnungsgemäß entsorgt werden müssen.“ Dazu kämen rechtliche Bedingungen, etwa für Elektroaltgeräte. Diese müssten unter Umständen vom Tauschcontainer ausgeschlossen werden.
Weiternutzen statt wegwerfen
Außerdem werde ein solches Angebot voraussichtlich stark von Trödlern oder Flohmarkt-Beschickern genutzt. „Das wäre dann wiederum zum Nachteil der eigentlichen Zielgruppe – die Privatbürger, welche die Wertstoffhöfe nutzen. Es ist schwierig, solche Personengruppen auszuschließen“, so die Kreisbehörde.
Wobei der Kreis Tuttlingen die Nutzung „für Gewerbetreibende, wie beispielsweise Entrümpler, Flohmarktbeschicker, gewerbliche Händler oder Haushaltsauflöser“ bereits klar ausgeschlossen hat.