Drei verschiedene Frauen, drei verschiedene Leben, aber sie alle eint, dass sie Kinder haben. Hier sind Astrid Walter aus Behla, Nadine Lux aus Donaueschingen und Irena Schächtele aus Villingen-Schwenningen.

Astrid Walter – Landwirtin und Mutter zweier Söhne aus Behla

Für Astrid Walter war schon früh klar, was ihr Traumberuf ist. Heute ist die Landwirtstocher selbst Herdenmanagerin auf dem Hof ihres Lebensgefährten in Behla. Sie ist zuständig für den Stall und das Wohlergehen von 120 Kühen und kümmert sich um die Verwaltungsfragen des Hofs.

Zudem ist die 29-jährige Mutter zweier Jungs – des fünfjährigen Björn und des 16 Monate alten Arne. Ersterer werde werktags bis 14 Uhr im Kindergarten betreut, Arne sei für die Krippe noch zu jung, berichtet die junge Mutter. Das kann gelegentlich mit der Vollzeitarbeit beider Eltern kollidieren. Dann ist der kleine Arne schon mal in der Babytrage auf dem Rücken von Mama mit im Stall dabei.

Manchmal muss der 16 Monate alte Arne in der Babytrage mit in den Stall, wenn Astrid Walter sich um ihre 120 Kühe kümmert.
Manchmal muss der 16 Monate alte Arne in der Babytrage mit in den Stall, wenn Astrid Walter sich um ihre 120 Kühe kümmert. | Bild: Thomas Mayer

Trotz der hohen Auslastung, betont die Landwirtin, sei es ihr wichtig, dass ihre Kinder keine Abstriche machen müssen. Björn soll uneingeschränkt seinen Hobbies wie Sport und Musik nachgehen können. Dafür schiebt Astrid Walter etwa Termine mit Subunternehmern, aber hebt auch die Wichtigkeit der Unterstützung der ganzen Familie hervor, ohne die die Vereinbarkeit sehr viel schwieriger wäre.

Viel Zeit für sich selbst bleibt der jungen Mutter nicht. „Der dreistündige Friseurbesuch mit allem Drum und Dran fällt aktuell einfach aus, aber dafür nehme ich mir freitags Zeit für Sport. Das ist mein Wochenhighlight“.

Ihrem Enthusiasmus für die Landwirtschaft tut dies aber keinen Abbruch. Sie ist im Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) im Öffentlichkeits- und Bildungsausschuss aktiv und nimmt auch Prüfungen für Landwirte ab. Und auch hier war der kleine Arne kürzlich noch bei einer Abnahme mit von der Partie.

Nadine Lux – Bankangestellte mit Kita-Projekt für Donaueschingen

Nadine Lux arbeitet in Teilzeit als Bankangestellte im Kundenservice einer Bank in Villingen. Daneben engagiert sich die 37-jährige Mutter dafür, einen neuen Anstoß in der Kinderbetreuung nach Donaueschingen und in die Region zu bringen.

Nadine Lux möchte gemeinsam mit einem skandinavischen Träger die Kita-Landschaft in Donaueschingen revolutionieren.
Nadine Lux möchte gemeinsam mit einem skandinavischen Träger die Kita-Landschaft in Donaueschingen revolutionieren. | Bild: Simon, Guy

Ihre eigenen Erfahrungen und Frustration aus der Kita-Suche für ihren vierjährigen Sohn hat Lux in Motivation umgemünzt, selbst anzupacken. Weil in ihrem Wunschkindergarten keine Plätze mehr verfügbar waren und die Alternativen sie wenig überzeugten, wurde sie selbst aktiv.

Bei einer Internetrecherche stieß sie auf skandinavische Träger von Kindertagesstätten, deren Konzepte sie begeisterten. Nun möchte sie diese auch in der Kinderbetreuung der Region etablieren. „Es ist unwichtig, in welchen Räumlichkeiten die Kita ist, solange der Inhalt der Betreuung auf die Bedürfnisse der Kinder und Familien abgestimmt ist“, fasst Lux ihren Antrieb zusammen.

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Für ihren Sohn Niklas hat Lux mittlerweile eine Lösung gefunden, mit der sie zufrieden ist. Dennoch bleibt sie weiter engagiert, will langfristig etwas bewegen. „Mein Kind ist jetzt gut versorgt, aber ich will das auch für andere Kinder“.

Um in die Bedarfsplanung der Stadt aufgenommen zu werden, steckt die junge Mutter derzeit tief in den Planungen, sucht mit dem Träger fieberhaft nach einem angemessenen Gebäude in der Stadt.

Irena Schächtele – Pädagogin im Schwenninger Waldkindergarten Natzental

Irena Schächtele liebt ihre naturnahe Arbeit mit den Waldwichtel Kindern im Waldkindergarten. Die 60-jährige Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und Oma von drei Enkelkindern steht hinter dem Konzept, dass der Aufenthalt in der Natur und vor allem im Wald für Kinder besondere Erfahrungen und Bewegungsmöglichkeiten bietet.

„Ich bin Mutter das ganze Jahr!“: Die 60-jährige Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und Oma von drei Enkelkindern schätzt ...
„Ich bin Mutter das ganze Jahr!“: Die 60-jährige Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und Oma von drei Enkelkindern schätzt das Konzept von Waldkindergärten. | Bild: Rothweiler, Susanne

Spielmaterial für die 22 bis 23 Waldwichtel liefert die Natur. Neben der Natur ist aber auch der Mensch wichtig. So filzt Schächtele mit den Waldwichteln für einen wichtigen Menschen – die Mama – ein rotes Herz zum Muttertag. Sie findet es für jüngere Kinder wichtig, sich einen Tag mit dem Thema Muttertag zu beschäftigen.

Und Schächtele selbst, was ist für sie am Muttertag wichtig? „Ich fand es immer unheimlich schön und lustig, wie sich die Kinder angestrengt haben. Da war am Muttertag das Frühstück schön hergerichtet – morgens um halb sechs!“ Natürlich ist sie dann aufgestanden und danach gab es noch einmal eine gemütliche Kuschelrunde im Bett.

Heute legt die pädagogische Fachkraft keinen Wert mehr auf Sonderaktionen. Sie will keine Geschenke an diesem speziellen Tag. „Ich bin Mutter das ganze Jahr“.