Julian Singler, Matthias Jundt, dpa

Am Villinger Bahnhof ist es die vergangenen Tage äußerst ruhig zugegangen. Grund dafür waren Streiks der Lokführer der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) zwischen Mittwoch, 2 Uhr, und Freitag, 2 Uhr. Diese sorgten nicht nur in VS für leere Bahnhofshallen und leergefegte Bahnsteige. Eine weibliche Stimme wies zudem per Durchsage immer mal wieder auf die Streiks hin, sodass auch der letzte davon mitbekommen hatte.

Ähnlich bewertet auch die Deutsche Bahn die Streiktage in Villingen, wie eine Sprecherin auf SÜDKURIER-Anfrage sagt: „Viele Fahrgäste haben sich vor dem Streik gut informiert. Entsprechend haben die meisten die Situation auch sehr besonnen aufgenommen.“

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Kurz nachdem die GDL den Streik am Dienstag angekündigt hatte, erstellte die Bahn einen Ersatzfahrplan. „Der ist relativ stabil gefahren. Allerdings gab es auch nur ein sehr reduziertes Angebot“, so die Sprecherin weiter.

Dieses Angebot habe es auch für die Schwarzwaldbahn gegeben. So seien wenige Züge zwischen Konstanz und Offenburg gefahren. Wer nach Karlsruhe weiter wollte, musste in die Rheintalbahn umsteigen. Seit Freitag, so die Bahn-Sprecherin, funktioniere der Fahrplan wieder weitestgehend normal.

Weitere Streiks angedroht

Ob es in den kommenden Tagen zu weiteren Streiks der Lokführer kommt, ist noch unklar. Bei seiner vorläufigen Bilanz des Lokführerstreiks hat GDL-Chef Claus Weselsky darauf verzichtet, einen konkreten Termin für eine zweite Streikwelle zu nennen. In Berlin kündigte der Gewerkschafter eine Protest-Kundgebung am kommenden Dienstag vor dem Bahn-Tower am Potsdamer Platz an. Danach werde es nur noch „sehr kurze Zeit“ bis zu einem erneuten Streik dauern. Die erste Streikwelle sei hervorragend gelaufen, sagte Weselsky. Die Bahn versuche vergeblich, den erfolgreichen Streik kleinzureden.

Millionen Fahrgäste betroffen

Laut Deutscher Bahn waren vom Streik deutschlandweit Millionen Menschen betroffen. Vor allem Pendler und Urlauber mussten auf andere Reisemöglichkeiten ausweichen. An normalen Tagen nutzen täglich rund 4,6 Millionen Fahrgäste die Züge des Nah- und Fernverkehrs, wie das Unternehmen mitteilte.

In den Regionetzen waren laut Bahn an den beiden Streiktagen jeweils rund 40 Prozent der Züge unterwegs. Im Fernverkehr wurde das Angebot nach rund 25 Prozent vom Mittwoch am Folgetag noch etwas gesteigert.

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