Marc Sieber ist ein geselliger Typ. Kontakte knüpfen fällt ihm leicht. In seiner Freizeit geht der 23-jährige gerne ins Fitnessstudio und trifft sich mit Freunden. Er arbeitet als Gebäudereiniger in einem Klinikum. Ein ganz normaler junger Mann also. Doch Marc Sieber hat ein Handicap.
Er hat eine angeborene Erkrankung, bei der das Lungengewebe durch Zysten, luftgefüllte Hohlräume, durchsetzt ist. Zudem hatte er einen Lungensequester, einen überzähligen und fehlgebildeten Lungenlappen. Im Alter von acht Monaten begann sich in seiner Lunge Schleim festzusetzen. Dieser musste mehrfach abgesaugt werden. Der Schleim bildete sich immer wieder neu.
Schließlich kollabierte seine Lunge. Ihm musste ein Teil der Lunge, zwei Lungenlappen entnommen werden. Auch der Sequester wurde entfernt. Bei dieser Operation wurde die Aorta verletzt. Er musste sechs Wochen ins künstliche Koma verlegt werden. Eine extrem belastende Situation für die ganze Familie. Mehrere Wochen kämpfte Marc Sieber mit dem Überleben.
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Bereits als Kleinkind kam er dann zum ersten Mal zu einer Familien-Reha in die Nachsorgeklinik Tannheim. 2018, als Jugendlicher, folgte eine erste Junge Reha. Von beiden Aufenthalten profitierte er körperlich und psychisch.
Von den Folgen seiner Erkrankung möchte sich Marc Sieber nicht unterkriegen lassen. Mit Beginn der Corona Pandemie wurde ihm allerdings einmal mehr vor Augen geführt, dass seine angeschlagene Gesundheit durchaus ein Risiko für ihn bedeutet. Aufgrund seiner Krankengeschichte zählt er zur Hochrisikogruppe einer Covid-Erkrankung.
Von seiner Arbeit im Klinikum wurde er mit Beginn der Pandemie deshalb zunächst für sechs Wochen freigestellt. Im Team traf die Freistellung auf geringes Verständnis und wenig Unterstützung. Dies löste bei Marc Sieber erheblichen psychischen Druck aus, denn er mag seine Arbeit sehr und vermisste sie in dieser Zeit. Sein Abteilungsleiter setzte sich für ihn ein, hierfür ist Marc Sieber ihm sehr dankbar. Seither fühle er sich wohler.
Zurück in Tannheim: Kraft tanken und runterkommen
Jetzt ist Marc Sieber wieder zu einer Reha in Tannheim. In der medizinischen Trainingstherapie wird an seiner körperlichen Fitness gearbeitet. Er genießt es, mit Gleichaltrigen in der Jungen Reha zusammen zu sein. „Kraft tanken und runterkommen“ sind ihm wichtig.
In der Gemeinschaft stark werden, genau das ist das Ziel der Jungen Reha. Für junge krebs-, herz- oder mukoviszidosekranke Patienten ist das Gruppenerlebnis von besonderer Bedeutung. Jede Erkrankung hinterlässt ihre Spuren, seien es Narben, Ängste oder Einschränkungen im Alltag.
Die Junge Reha steht ganz im Zeichen von optimaler medizinischer und auch psychosozialer Betreuung. Doch auch die Gemeinschaft ist für die jungen Menschen besonders wichtig. In den vier Wochen eines Rehablocks finden sich die Jugendlichen als Gruppe zusammen, profitieren von den Erfahrungen der anderen, haben miteinander Spaß. Sie erleben sich untereinander als Jugendliche. In der Gruppe können sie ihr Selbstvertrauen wieder stärken.
Mit neuer Stärke zurück in den Alltag
Erlebnispädagogik hat in der Nachsorgeklinik einen hohen Stellenwert. So wie Marc Sieber beim Klettern entdecken die jungen Menschen ein neues Selbstwertgefühl oder stärken ihres wieder.
Nicht zuletzt können das Rehateam und die Klinikschule auch bei schulischen und sozialrechtlichen Belangen oder bei der Berufsorientierung unterstützen, denn für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gilt es eine entscheidende Frage zu beantworten: Wie sieht mein Weg in die Zukunft aus?
In der Nachsorgeklinik Tannheim erhält so auch Marc Sieber das Rüstzeug für die Zeit nach der Reha, für den Alltag zuhause, den er– versorgt mit wichtigen Hilfestellungen aus der Nachsorgeklinik – mit neuen Zielen und neu erlangter Stärke gestalten möchte.
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