Ashley Teichmann war schon immer klein und zierlich. Nach der Geburt nahm sie stark ab. Es brauchte vier bis fünf Monate bis sie ihr Geburtsgewicht wieder erreicht hatte, obwohl sie, so erinnert sich ihre Mutter Dorothea Teichmann, Unmengen an Milch trank.
Ihr Stuhl war matschig. Die Windeln hielten nur selten lange. Bei den Vorsorgeuntersuchungen waren Gewicht und Körpergröße immer im unteren Bereich der Normlinien. Alles in Allem aber vermeintlich kein Grund sich Sorgen zu machen. „Das kann schonmal so sein“, sagte der Kinderarzt.
Mit einem Jahr – Ashley war neu bei einer Tagesmutter – begann ein Schnupfen, der sich als recht hartnäckig erwies. Wenige Monate später entwickelte Ashley eine Lungenentzündung. Die wurde so stark, dass das Mädchen mit Cortison behandelt und in der Klinik an Sauerstoff angeschlossen werden musste. Doch die Behandlung schlug nicht an. Die Lunge war bereits viel zu fest.
Schließlich schlug ein Arzt einen Test auf Mukoviszidose vor. Der war positiv.
„Wir Eltern wussten erstmal gar nicht, was das ist. Zunächst waren wir froh, dass eine Ursache gefunden war. Schnell merkten wir aber, dass das eine recht problematische Krankheit sein kann“, erzählen Mutter Dorothea.

Noch am gleichen Abend wurde Ashley in ärztlicher Begleitung zu den Spezialisten ins Stuttgarter Olga Krankenhaus gebracht.
Mit den richtigen Medikamenten ging es Ashley dann tatsächlich von Tag zu Tag recht schnell besser. Bereits nach einer Woche konnte sie aus dem Klinikum nach Hause.
Doch ein Happy End war das nicht. Mukoviszidose ist eine unheilbare, genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der zäher Schleim lebenswichtige Organe verstopft. Durch den Schleim in der Lunge ist diese anfälliger für Infekte und Entzündungen.
„Dass die Lebenserwartung unserer Tochter nicht sehr hoch sein würde, war für mich das Schlimmste.“Bernd Teichmann
Auch die Nahrungsaufnahme ist durch die Erkrankung erheblich beeinträchtigt. Die Patienten können ihre Nahrung sehr schlecht verwerten. Fett wird nicht verstoffwechselt. Untergewicht und Wachstumsstörungen sind meist die Folge.
„Nachdem wir über die Krankheit informiert waren, haben wir uns natürlich viele Gedanken gemacht. Bei solch einer schweren Diagnose zieht es dir erst einmal die Füße weg. Dass die Lebenserwartung unserer Tochter nicht sehr hoch sein würde, war für mich das Schlimmste“, sagt Vater Bernd Teichmann.
Für Ashley und ihre Eltern bedeutete die Diagnose in der Folge auch eine Gratwanderung. Auf der einen Seite soll Ashley wie ein normales Kind aufwachsen. Auf der anderen Seite besteht bei jedem Husten die Gefahr, dass er sich auf die Lunge schlägt. Trotzdem hatte Ashley das Glück, fast alles machen zu können, sagen ihrer Eltern.
Eltern haben anfangs Bedenken wegen der Reha
Als Ashley sieben Jahre alt war, war die Familie zum ersten Mal in der Nachsorgeklinik Tannheim zur Reha. Töchterchen Kathy war gerade auf die Welt gekommen. „Eigentlich wollten wir eine solche Reha nicht. Ashley ging es ja weiter recht gut. Wir wollten bei anderen Patienten nicht sehen, wie viel schlechter es Ashley gehen könnte“, schildert Bernd Teichmann anfängliche Bedenken gegen die Reha.
Doch diese Bedenken waren in Tannheim schnell zerstreut. Der Familie tat die Reha mit all ihren Behandlungsmöglichkeiten in körperlicher und psychischer Sicht sehr gut.
Infolge eines Keims, den sich Ashley in dieser Zeit einfing, ging ihre Lungenfunktion dann aber stark runter. Es folgten bis ins vergangene Jahr regelmäßige intravenöse Therapien.
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Mittlerweile ist Ashley 13 Jahre alt. Stolz erzählt sie, dass sie im vergangenen Jahr zehn Zentimeter gewachsen ist und 14 Kilogramm zugenommen hat. Bernd Teichmann berichtet, die Lungenfunktion habe sich von 60 bis 70 Prozent auf 90 Prozent verbessert.
Das sind noch immer keine perfekten Werte, doch für Ashley eine wesentliche Verbesserung. Möglich wurde sie durch ein neu entwickeltes Medikament: Kaftrio. Das kann nicht heilen, aber die Symptome der Mukoviszidose wesentlich verringern.
Jetzt kam Familie Teichmann wieder zur familienorientierten Reha in die Nachsorgeklinik Tannheim. Wesentlich besser als zuhause können hier notwendige Untersuchungen erfolgen. So war zum Beispiel ein Langzeitprofil zu Ashleys Diabeteswerten möglich. Das kann in Tannheim eng begleitet werden.
„Überhaupt kann alles, was ansteht, hier mit Fachleuten der verschiedenen Disziplinen in einem Haus schnell und unkompliziert angegangen und besprochen werden. Für uns ist das eine große und wertvolle Hilfe“, freut sich Dorothea Teichmann mit ihrem Mann Bernd , dass jetzt eine zweite Familienreha in der Nachsorgeklinik möglich war.
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