Die Energiepreisbremsen der Bundesregierung sollen steigende Kosten für Strom, Erdgas und Fernwärme abmildern. Aber sie versagen offenbar dort, wo es eh finanziell schon klemmt: bei den Kliniken. Betroffen ist auch das Schwarzwald-Baar-Klinikum, wie dessen Geschäftsführer Matthias Geiser jetzt in einer Mitteilung deutlich kritisiert.
Da wäre zum Beispiel die große Heizanlage fürs Zentralklinikum in Villingen-Schwenningen: Sie wird umweltfreundlich und CO2-neutral mit Holzhackschnitzeln befeuert. Ähnlich wie Erdgas ist auch dieser Brennstoff deutlich teurer geworden.
Aber anders als bei Erdgas gibt es offenbar keine Staatshilfen zur Kostendämpfung. Die Preise für Hackschnitzel hätten sich im vergangenen Jahr auch verdoppelt, berichtet Geiser: „Leider wird dieser Preissteigerung überhaupt nicht Rechnung getragen“.
2022 keinerlei Unterstützung aus dem Hilfsprogramm erhalten
Und für den Standort Donaueschingen habe das Klinikum extra Öl eingekauft, um die Energiesicherheit auf jeden Fall gewährleisten zu können. Aber auch diese Kosten würden vom Gesetzgeber nicht erstattet.
Unterm Strich geht das Klinikum demnach bislang leer aus: „Für den ersten Zeitraum des Hilfsprogramms von Oktober bis Dezember 2022 hat das Schwarzwald-Baar Klinikum überhaupt keine Unterstützung erhalten“, kritisiert Geiser.
„Nur 1,5 Milliarden Euro sollen als Pauschalzahlungen fließen, darüber hinaus gibt es bundesweit 4,5 Milliarden Euro, die zur Finanzierung der Energiekosten theoretisch angefordert werden könnten“, wird Geiser zitiert. „Aber nur ein winziger Teil kommt davon in den Kliniken tatsächlich an.“
„Die Politik hat die Planung des Hilfsprogramms bislang leider verfehlt.“Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums
Das Problem: „Die Bundesregierung hat die Rahmenbedingungen so komplex festgelegt, dass die Mittel nicht abgerufen werden können und die Kliniken leer ausgehen. Die Politik hat die Planung des Hilfsprogramms bislang leider verfehlt“, äußert sich der Geschäftsführer.
„Die Politik ist gefordert, ihr Versprechen einzuhalten und die Krankenhäuser in vollem Umfang zu unterstützen“, verlangt Geiser. „Was die Einrichtungen in Deutschland brauchen, sind kurzfristige, unkomplizierte Hilfen in Form von Pauschalzahlungen.“
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