Das sieht man nicht alle Tage: Jede Menge frei laufender Hunde im Stadtwald. Allerdings waren das am letzten Samstag perfekt ausgebildete Rettungshunde mit ihren Hundeführern, die sich zu einer gemeinsamen Einsatzübung der Rettungshundestaffeln des DRK Kreisverbandes Donaueschingen und des DRK Kreisverbandes Villingen-Schwenningen getroffen hatten.

Die Teilnehmer kamen aus der Region, aber auch aus Stuttgart und dem bayrischen Landshut. Die Teilnehmer wurden zu vier neuen Teams mit jeweils vier Rettungshunden zusammengestellt. Gerade mal ein Grad Celsius hatte es am Morgen des 9. November, als sich die DRK-Rettungshundestaffel um 8.45 Uhr im Benediktinerring traf. Gemeinsam mit dem THW Villingen, sowie der Bergwacht und dem DLRG wurden gängige Abläufe geübt. Vertreten waren die Rettungshundestaffeln aus Villingen-Schwenningen, Donaueschingen und Stuttgart.

Zunächst wurde bei einem gemeinsamen Frühstück die wichtigsten Dinge besprochen. Es gab vier Teams, jeweils mit einem Funker vom THW und mehreren Hunden ausgestattet. Jedes dieser Teams bekam die Koordinaten des jeweils an zufahrenden Ortes und wurde dort vor die Aufgabe gestellt vermisste Personen ausfindig zu machen. Pro Ort und Aufgabe hatten die Teams eine Stunde Zeit um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, sich vorzubereiten und die Suche durchzuführen, wofür sie Punkte sammeln konnten.

Sogenannte „Mimen“, also Personen, die die Vermissten darstellen, würden sich im Suchgebiet aufhalten um den Ernstfall einer Vermisstenmeldung zu proben, so Michelle Müller, stellvertretende Bereitschaftsleiterin des DRK. Über den Tag verteilt mussten die Gruppen dann in einem vorgegebenen Zeitrahmen jeweils fünf unterschiedliche Aufgaben an verschiedenen Orten absolvieren. Eine Aufgabenstellung bestand zum Beispiel darin, im Neuhäuslewald beim Gasthaus Auerhahn ein vermisstes Kind im Wald zu suchen, welches bei einem fiktiven Schulausflug dort als vermisst gemeldet wurde.

Ein Rettungshund hat im Minimum zwei Jahre intensives Training und eine Prüfung zusammen mit seinem Hundeführer hinter sich, bevor er für solch eine Aufgabe überhaupt eingesetzt werden kann. Dabei merkt man den Hunden an, dass ihnen das Suchen und Finden von Menschen in Not Spaß macht. Diese Aufgabe ist für sie eher ein Spiel. Die Arbeit haben eher die Hundeführer, denen die Tiere aufs Wort gehorchen und jedes Kommando präzise ausführen.

Der Hundeführer muss entscheiden, wo und wie gesucht wird. Außerdem kümmert er sich ständig um das Wohl und die Unversehrtheit seines Hundes. Auch die Koordination und die Kommunikation mit den anderen Rettungskräften will geübt sein. Und zu guter Letzt sind die Hundeführer auch ausgebildete Sanitäter, denn sie sind im Ernstfall nicht selten die ersten, die vermissten, oder verletzten Personen medizinischen Beistand leisten müssen.

„Für mich ist das eine perfekte Kombination. Leben und Arbeiten mit meinem Hund, die Bewegung in der freien Natur und helfen zu können“, erklärt Gisela Becker aus Stuttgart. Der Erfolg solch einer Suchaktion ist immer auch vom Einsatz am richtigen Ort abhängig. Deshalb gehen die einzelnen Einsatzteams immer in verschiedenen Richtungen auf Suche. Wenn sich eine vermisste Person im Suchgebiet befindet, dann findet sie der Rettungshund auch. Den feinen Spürnase entgeht nichts.

Nina Brückmann, Bereitschaftsleiterin des DRK, berichtete, dass die Vorbereitungen für den Tag ein halbes Jahr angedauert hatten. Zum Schluss durften die Helfer noch ein Quiz passend zu den Übungen ausfüllen. „Sie sollten ja auch wissen, was im Ernstfall zu tun ist“, so Nina Brückmann.

