Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Was bereits 2017 im Rahmen der Tourismuskonzeption Schwarzwald-Baar als Bedarf benannt wurde, wird jetzt Realität. Unter dem Logo „3Welten-Card Schwarzwald.Rheinfall.Bodensee“ beschloss der Kreistag gestern einstimmig die Einführung einer Gästekarte inklusive Heimat- und Bürgerkarte. Grundlage ist eine Machbarkeitsstudie. Geschäftsführer Andreas Feustel stellte die grenzüberschreitende Gästekarte im Kreistag vor. Die 3Welten-Card bietet Gästen während des gesamten Urlaubs freie Eintritte und freie Nutzung von touristischen Attraktionen wie etwa Museen, Bädern, Erlebniswelten, Theatern, Skiliften, Sauschwänzlebahn oder auch Stadtführungen. Voraussetzung ist, dass deren Betreiber an diesem Projekt beteiligt sind.

Andreas Feustel, Geschäftsführer der Agentur WIIF GmbH Oberstaufen, erläuterte im Kreistag die grenzüberschreitende neue Gästekarte ...
Andreas Feustel, Geschäftsführer der Agentur WIIF GmbH Oberstaufen, erläuterte im Kreistag die grenzüberschreitende neue Gästekarte „3Welten-Card“. | Bild: Winkelmann-Klingsporn, Elisabeth

Viele Vorteilsangebote

Gästekarten haben sich zu einem Standardprodukt entwickelt. Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist inzwischen umringt von solchen touristischen Vorteilsangeboten. Finanziert wird die „3Welten-Card“ über die teilnehmenden Betriebe (Hotels, Gästehäuser, Pensionen, Ferienwohnungen), die vier Euro je Übernachtung als Starterkondition und 4,50 Euro für Späteinsteiger an eine noch zu gründende Betreibergesellschaft zahlen. Die an der Gästekarte beteiligten Betreiber touristischer Attraktionen erhalten eine Vergütung für die tatsächlich bei ihnen in Anspruch genommenen Leistungen. Ebenso sollen Verwaltung und Vermarktung der Gästekarte aus den Umlagen finanziert werden.

Karte soll sich finanziell selbst tragen

Inzwischen gibt es 113 Teilnehmer-Betriebe und 300 000 „Bereitwillige“ – Anbieter, die ihr Interesse an der Gästekarte erklärt haben. Nach Einschätzung von Feustel ist dies eine ausreichende Menge an Freizeiteinrichtungen und Übernachtungsbetrieben für die erfolgreiche Einführung einer umlagefinanzierten Gästekarte im Bereich der Landkreise Schwarzwald-Baar und Waldshut und dem Kanton Schaffhausen, die sich finanziell dauerhaft selbst tragen soll.

Förderung ist beantragt

In Planung ist zudem eine Heimat-, Bürger- und Firmenkarte. Feustel geht nach den Erfahrungen der WIF-Agentur von einmaligen Kosten von um die 80 Euro aus. Die Anschubfinanzierung für das Projekt wird auf 715 000 Euro kalkuliert. Der Nettoanteil des Schwarzwald-Baar-Kreises als einer der drei Projektträger beläuft sich auf 165 550 Euro. Bei InterregV Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein wurde bereits eine Förderung des Projektes beantragt.

Kreis ist nur „Geburtshelfer“

Die Beteiligung an der Gästekarte steht allen Gastgeberbetrieben und Leistungsanbietern in allen Gemeinden des Landkreises offen. Managen will man die 3-Welten-Card im Landratsamt aber nicht. Dafür hat man die Kur- und Bäderverwaltung Bad Dürrheim im Blick, wo es schon eine Gästekarte gibt. Der Kreis, so Landrat Sven Hinterseh, „ist nur Geburtshelfer“.

Einführung 2021 geplant

Nach Einschätzung der Verwaltung und nach den Äußerungen der Kreisräte stellt die 3Welten-Gästecard mit täglich freiem Eintritt und freier Fahrt ein bedeutendes Instrument für die Weiterentwicklung im härter werdenden Wettbewerb dar. Die Einführung ist zur Sommersaison ab 1. April 2021 vorgesehen.

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