Schonach –  Rund 100 Feuerwehreinsatzkräfte bekämpften am späten Dienstagabend einen Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Sommerbergstraße in Schonach. 26 Hausbewohner mussten teilweise durch Feuerwehr und Rotes Kreuz evakuiert werden. Zwei Feuerwehrleute wurden durch aufgescheuchte Wespen gestochen und leicht verletzt. Die Brandursache ist derzeit unklar.

Gegen 22.20 Uhr entdeckte der Hausmeister des Mehrfamilienhauses das Feuer. Eigenen Angaben zufolge wurde er durch den Rauchmelder aufmerksam, der in der Penthousewohnung im Dachgeschoss anschlug. "Ich habe die Türe geöffnet, da sind mir schon die Flammen entgegen geschlagen", schilderte er später im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Die sofort alarmierte Schonacher Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen aus. Da beim Eintreffen der Wehr die Flammen bereits aus dem Dachgeschoss schlugen, wurden umgehend die Feuerwehren aus Triberg und Schönwald nachalarmiert. Von zwei Drehleiterfahrzeugen aus wurde das Feuer bekämpft. Weitere Löscharbeiten fanden von der Rückseite des Gebäudes aus statt.

Die Wasserversorgung stellte die Einsatzkräfte vor eine Herausforderung. Da der als Löschteich nutzbare Weiher im Kurpark wegen Bauarbeiten derzeit abgelassen ist, veranlasste Bürgermeister Jörg Frey, der ebenfalls an den Brandort eilte, dass umgehend Wasser aus dem Freibad in den Obertalbach fließen konnte. Die Feuerwehr staute das Wasser im Bach und pumpte es mit Förderpumpen an die Einsatzstelle.

Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpften das Feuer. Immer wieder loderten Glutnester auf. Die Leitung des Großeinsatzes hatte Schonachs Kommandant Dirk Schuler. An der Einsatzstelle war auch Kreisbrandmeister Florian Vetter.

Bei dem Brandobjekt handelt es sich um das ehemalige Schlossberghotel, das nach jahrelangem Leerstand zu einem Mietshaus mit 19 Wohneinheiten umgebaut wurde. Ein Teil der 26 Bewohner hatte von dem Feuer im Dachgeschoss zunächst nichts mitbekommen und musste von der Feuerwehr und Helfern der DRK-Ortsgruppe evakuiert und betreut werden. Bürgermeister Jörg Frey kümmerte sich darum, dass die Bewohner vorübergehend bei Verwandten und Bekannten und in Hotels der Raumschaft unterkamen.

Zunächst war unklar, wo sich der Bewohner der Wohnung, in der das Feuer ausbrach, aufhielt. Für Erleichterung bei den Einsatzkräften sorgte die Nachricht, dass der Bewohner sich später unverletzt meldete.

Während des Einsatzes wurden zwei Feuerwehrleute von mehreren Wespen gestochen, die ihr Nest im Dachgeschoss des Brandobjektes hatten. Die dadurch leicht verletzten Feuerwehrleute wurden vom Feuerwehrarzt versorgt. Die Brandursache ist derzeit unklar. Noch am Abend nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen dazu auf.