Maria Kienzler

Der neue „Geißenstall“ war mit närrischem Volk gefüllt, als Oberzunftmeister Jonny Kienzler die Hauptversammlung der Zunft der Geißenmeckerer eröffnete. Er zeigte sich sehr erfreut, dass die Zunft endlich ein eigenes Vereinslokal hat. Kienzler wies bei der Hauptversammlung darauf hin, dass die örtliche Gastronomie nicht vernachlässigt werden dürfe. „Wir gehen auch weiterhin in die Wirtschaften, solange wir sie noch haben“, versprach der Ozumei in Schonacher Dialekt.

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Höhepunkt des Abends war die Ankündigung Kienzlers, dass am 11. Januar mit einer Ladies-Night im Haus des Gastes der 50. Geburtstag der Geißenmägde gefeiert wird. Vor allem die Hästrägerinnen klatschten und jubelten vor Freude über ihr Jubiläum, das schon bald ansteht.

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„Die Geißenmägde werden an ihrem runden Geburtstag mit der Kurkapelle in den Saal einmarschieren“, konkretisierte der Narrenchef. Der genaue Ablauf sei aber noch offen. Die Planungen beginnen erst jetzt so richtig und es wäre schön, wenn die Häsgruppen der Kinder Tänze aufführen würden. Und eines sei jetzt schon sicher, an diesem Abend werden die Männer arbeiten und die Frauen dürfen keinen Finger rühren, wie Kienzler klarstellte und wofür der anwesende, harte Kern der Geißenmägde begeistert Beifall spendete.

Den 50. Geburtstag der Geißenmägde feiert die Schonacher Narrenzunft Anfang kommenden Jahres.
Den 50. Geburtstag der Geißenmägde feiert die Schonacher Narrenzunft Anfang kommenden Jahres. | Bild: Niklas Fehrenbach

Beim Rückblick auf das Vereinsjahr berichtete Jonny Kienzler vom Narrenkonvent in Schonach, der im Oktober 2018 von den Geißenmeckerern ausgerichtet wurde. „Wir haben zwar viele Vorbereitungen gehabt, aber das Narrentreffen war grandios und unsere Freude hat alle angesteckt. Es war eine tolle Stimmung und die Leute sind heute noch begeistert“, schwärmte Kienzler. Stolz zeigte er sich über den neuen „Geißenstall“, der ein Projekt für künftige Generationen sei. „Wir sind trotzdem schuldenfrei dank vieler Helfer und Gönner“, sagte der Oberzunftmeister.

Vereinen fehlt die Luft zum Atmen

Klein, aber fein und schön sei die Fasnet im Frühjahr gewesen, Kienzler sparte nicht mit Lob für den Narrenrat und die vielen Hästräger. „Herzlichen Dank, auch an die Gemeinde und den Bürgermeister, hier macht die Arbeit Spaß“, strahlte Kienzler, bevor er Kritik an zahlreichen Vorschriften der Politik äußerte. „Die Bürokratie schreitet voran und die Vereine haben kaum noch Luft zum Atmen“, ärgerte sich der Narrenboss. Der Verwaltungsapparat trete das Ehrenamt mit Füßen, sodass man nur noch den Kopf schütteln könne. Mit einigen Beispielen wurden die kritischen Aussagen belegt.

Mit dem neuen Narrenrat freuen sich die Gewählten und die Paten: Hartmut Burger (von links), Christoph Faller, Armin Burger, Thomas ...
Mit dem neuen Narrenrat freuen sich die Gewählten und die Paten: Hartmut Burger (von links), Christoph Faller, Armin Burger, Thomas Schilli und Mike Spinner. | Bild: Maria Kienzler
  • Jahresprotokoll: Protokollführer Armin Burger berichtete über das vergangene Jahr, kurz und prägnant, witzig und einfallsreich. Er listete alle Sitzungen auf und ermöglichte einen Rückblick auf die drei Narrentreffen in Schuttern, Lenzkirch und Bad Dürrheim. Auch den Sponsorenabend im „Geißenstall“ und den Tag der offenen Tür für die Bevölkerung vergaß er nicht. Vor allem ging der Protokollant auf das vorbildliche Verhalten der Schonacher Teilnehmer bei den zweitägigen Narrentreffen mit Übernachtung ein. „Es geht immer feuchtfröhlich zu und Alkohol wird auch konsumiert, aber noch nie sind wir negativ aufgefallen, es gab mit euch noch nie Probleme“, lobte Armin Burger, der nicht gewählt wurde wie die anderen Narrenräte, sondern zum Protokollführer auf Lebenszeit ernannt ist, wie er sich stolz rühmte. Der Ozumei bedankte sich daher auch noch eigens für seine Tätigkeit.
  • Kassenbericht: Säckelmeister Dirk Schneider legte einen übersichtlichen Finanzbericht vor. Er teilte die Vereinskasse in Bereiche ein: In den individuellen Bereich mit Spenden und Beiträgen, in den wirtschaftlichen Bereich mit Versicherungen und in Baumaßnahmen. Die Baukosten schlugen ordentlich zu Buche, deshalb hat der Verein nur noch ein kleines Guthaben. „2019 haben wir sicher ein besseres Ergebnis“, versprach Schneider, dem der Ozumei noch eine lange Laufbahn als Kassierer wünschte. Andreas Schmidt las den Bericht der Kassenprüfer vor, die dem Säckelmeister eine tadellose Buchführung bescheinigten. Gemeinderat Herbert Rombach leitete die Entlastung, die der mit Zustimmung der Versammelten einstimmig gewährt wurde.
  • Vorstandswahlen: Bei den Wahlen im rollierenden System wurden einige Vorstandsmitglieder für zwei Jahre gewählt. Erster Zunftmeister Hartmut Burger wurde ebenso einstimmig bestätigt wie Schriftführer Mike Spinner. Auch der Vertreter der Maskenträger bleibt wie bisher Christoph Faller. In Abwesenheit wurde der dritte Zunftmeister Martin Schmidt bestätigt.
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