Lange haben sie darauf warten müssen, jetzt ist es endlich soweit: nach der Corona-Zwangspause geben die Musiker der Trachtenkapelle Kappel am Samstag, 24. September, in der Schloßberghalle ihr Jahreskonzert – und dies unter gänzlich neuen Vorzeichen.
Das wird ein Konzert der ganz anderen Art
„Es wird kein klassisches Jahreskonzert wie sonst üblich werden, schließlich ist es auch das erste, das nach langer Coronapause wieder stattfinden darf“, erklärt die Vorsitzende der Trachtenkapelle, Petra Heini.
Ganz unter dem Motto „Vorhang auf, Manege frei“ möchten die Musiker die Gäste mit bekannten Melodien unterhalten. Dafür haben Dirigent und Ensemble einige bekannte Stücke wie Eröffnungsmelodien aus Zirkus und Broadway vorbereitet. Los geht es am Samstag um 18 Uhr.

Im zweiten Teil des Konzertes spielt das Publikum eine ganz wesentliche Rolle. „Entscheiden Sie, welche Stücke wir spielen und wir geben unser Bestes, Ihre Wünsche umzusetzen“, lautet das Motto. Es handelt sich also um ein Wunschkonzert.
Und wer nach dem Konzert noch gemeinsam feiern möchte, der ist im Anschluss eingeladen, die Musikerbar zu besuchen. Noch etwas ist neu: Es gibt keinen Eintrittspreis, keinen Vorverkauf und keine Reservierungen – vielmehr setzt die Kapelle ganz darauf, dass die Besucher großzügig spenden.
Der Neue ist gekommen, um zu bleiben
Und dann noch die wichtigste Neuigkeit: Die Trachtenkapelle hat mit Sven Bruckner einen neuen Dirigenten, der mit dem Jahreskonzert sein Heimdebüt gibt. Er hat sich fest vorgenommen, nicht wie seine letzten Vorgänger nach zwei oder drei Jahren den Taktstock wieder weiterzureichen, versichert Bruckner im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Begeistert von der engagierten Truppe
Auf die Frage, wie er von seiner Heimatgemeinde Nebringen „im Gäu“ auf Kappel gestoßen sei, meint Bruckner, er sei auf die Ausschreibung der Dirigentenstelle durch die Trachtenkapelle gestoßen. Und was ihn schließlich dazu bewogen habe, sich im doch einige Kilometer entfernten Kappel vorzustellen und auch gleich zuzusagen, sei die Tatsache, dass er dort eine Kapelle mit einem gesunden Musikerstand von um die 40 Leuten angetroffen habe, was so ganz seinen Vorstellungen entsprochen habe.

In Stuttgart und Umfeld habe er viele professionelle Orchester geleitet, erzählt der neue Mann am Taktstock. „Allerdings immer relativ kurz, so um die eineinhalb bis zwei Jahre“, erzählt er. Aber man werde auch älter und komme zur Ruhe und so habe er sich vorgenommen, hier in Kappel auf jeden Fall so um die zehn Jahre zu bleiben, verspricht Sven Bruckner.
Hier habe er einen Heimatverein vorgefunden, wo er sich einfach wohlfühle. Und dazu komme der Eindruck bereits nach seinem Probedirigat: „Die Kapelle ist hochmotiviert, und die brennen regelrecht darauf, Musik zu machen. Und sie haben einen Zusammenhalt, so dass man zusammen auch mal ein richtiges Fest stemmen kann“.
Er liebt alles, was Spaß und Musik macht
Sven Bruckner spielt von jung auf Saxophon und startete seine Dirigentenkariere 2008 beim Musikverein Bondorf. Dort gab er später auch Einzelunterricht am Saxophon. Es folgten weitere Dirigate bei den Musikvereinen Öschelbronn, Hochdorf-Schietingen der Stadtkapelle Herrenberg. Seine Vorliebe ist die konzertante Musik, genauso liebt er die Volksmusik und alles, was musikalisch Spaß macht.
Gute Laune und immer einen passenden Spruch
Daher war eine Idee zum Jahreskonzert am Samstag, auch das Publikum mit einzubinden unter dem Motto „Bühne frei, uns gibt‘s noch“. Dass man seitens der Trachtenkapelle dem neuen Dirigenten mit seinen musikalischen Ideen und seiner Aufgeschlossenheit große Wertschätzung entgegenbringt, zeigt schon seine Charakterisierung in der Ankündigung zum Jahreskonzert: „Neben seinen beeindruckenden fachliche Kompetenzen verbreitet Sven Bruckner mit seiner aufgeschlossenen und humorvollen Art gute Laune und hat stets einen passenden Spruch auf Lager.“