Gerd Jerger

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause konnte Bürgermeister Martin Ragg endlich wieder zum Neujahrsempfang mit der inzwischen 35. Brotspende in der Eschachhalle begrüßen. Erstmals fand dabei das neu beschlossene Verfahren Anwendung, wonach nicht mehr nur ein Verein, sondern mehrere zusammen in alphabetischer Reihenfolge die Brotspende zusammen reichen. Die ausrichtenden Vereine waren diesmal somit der Angelverein Teufental, Caravan-und Zeltsport-Club Rally-Igel, CDU-Gemeindeverband Niedereschach, Deifelzunft Niedereschach und Förderverein der Jakobus-Chöre, wobei die Vereine durch ihre Vorsitzenden ausführlich vorgestellt wurden.

Nach zwei jähriger Corona-Zwangspause konnten am Sonntagnachmittag bei der Brotspende endlich wieder die heißbegehrten Schmalzbrote ...
Nach zwei jähriger Corona-Zwangspause konnten am Sonntagnachmittag bei der Brotspende endlich wieder die heißbegehrten Schmalzbrote nebst Most gereicht werden. | Bild: Gerhard Jerger

Nach einem Musikstück am Flügel von Matthias Faller wurde der Neujahrsempfang mit Brotspende von der Bürgermeisterstellvertreterin Regina Rist offiziell eröffnet. Wobei sie es nach der Begrüßung der Vertreter der Patenkompanie, der Bürgermeister der Nachbargemeinden Dauchingen und Deißlingen und Altbürgermeister Otto Sieber nicht unterließ, ausführlich auf Ursprung und Hintergrund der Brotspende einzugehen als das Vermächtnis des Hans Sebastian Ifflinger als hohenzollerischer Obervogt der Burg Granegg aus dem Jahr 1555 (siehe Info unten). Regina Rist empfahl, nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit den Nachmittag umso intensiver zu genießen, getreu einem Zitat von Albert Einstein: „Genieße deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen, und später kommt früher als du denkst“.

Ein Augenschmaus waren die Vorführungen von Luis Mini und Simone Höpfner mit dem Rhönrad
Ein Augenschmaus waren die Vorführungen von Luis Mini und Simone Höpfner mit dem Rhönrad | Bild: Gerhard Jerger

In seinen Segensworten ging auch der leitende Pfarrer der Seelsorgeeinheit „An der Eschach“, Frederik Reith, auf die Herkunft der Brotspende ein vor dem Hintergrund, dass das tägliche Brot nicht selbstverständlich ist, was bei den ansteigenden Preisen der vergangenen Jahre auch wieder deutlicher geworden sei. Neben den musikalischen Darbietungen von Matthias Faller am Flügel waren die sportlichen Darbietungen von Luis Mini und Simone Höpfner mit dem Rhönrad ein wahrer Augenschmaus. Begleitet und kommentiert von Papa Ludwig Mini und der Trainerin Andrea Schulze-Frielinghaus von der Rhönradabteilung der FSV Schwenningen boten die beiden Jugendlichen mit ihrem Rhönrad Akrobatik vom Feinsten.

Bürgermeister Martin Ragg bei seinem kommunalpolitischen Rechenschaftsbericht.
Bürgermeister Martin Ragg bei seinem kommunalpolitischen Rechenschaftsbericht. | Bild: Gerhard Jerger

In seinem Rechenschaftsbericht und Ausblick spannte Bürgermeister Martin Ragg einen weiten Bogen mit der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Dauchingen und Deißlingen, mit einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung und der Existenzgründungsoffensive Egon, dem beliebten Fahrdienst mit den Spurwechsel-Elektro-Fahrzeugen und dem Gemeinschaftsprojekt der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar.

Pandemie fördert viel Gutes zutage

Neben den ganzen Entbehrungen und Wirrungen durch die Corona-Pandemie hätten die vergangenen drei Jahre auch deutlich gezeigt, wie eng die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde in Krisenzeiten zusammenstehen und füreinander da sind. Zu Beginn der Pandemie, als Schutzausrüstung Mangelware war und wie solche von Bürgern und Unternehmen etwa an das Pflegehaus gespendet wurde. Bürgerinnen hatten Masken selbst genäht und verschenkt. Im Rahmen von Aktionen, etwa dem Einkaufsservice Corona-Hilfe oder der „Impf-Hilfe 80 plus“ wurde gerade auch älteren Bürgerinnen und Bürgern geholfen. „Und auch aktuell befinden wir uns bereits wieder in einer Krisenzeit“, so Ragg: 111 Menschen aus der Ukraine, vorwiegend Mütter mit Kindern, haben Zuflucht in der Gemeinde gefunden.

Am Flügel unterhält Matthias Faller die Gäste in Niedereschach.
Am Flügel unterhält Matthias Faller die Gäste in Niedereschach. | Bild: Gerhard Jerger

Der Klimaschutz in Verbindung mit der Energiesicherheit der Gemeinde als erstem offiziellen Bioenergiedorf im Schwarzwald-Baar-Kreis, die Wasserversorgung mit einem neuen Konzept einer gemeinsame Notwasserversorgung zusammen mit der Gemeinde Dauchingen, die kommunalpolitische Jugendbeteiligung zusammen mit den beiden Nachbargemeinden mit einem ersten gemeinsamen Jugendpolitiktag nannte Ragg als weitere Meilensteine in seinem Rückblick wie auch die Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar.

Realschulabschluss im Ort

„Sie wissen ja, dass mit dieser Schule ein jahrzehntelanger Traum unserer Gemeinde Niedereschach in Erfüllung gegangen ist – nämlich der, dass der reguläre Realschulabschluss jetzt vor Ort abgelegt werden kann“. Erfreulich sei, dass man bei der Schulsanierung bei veranschlagten 4,2 Millionen Euro nahezu eine Punktlandung geschafft habe – und so freue man sich bereits auf die Einweihung mit einem Schulfest und einem Tag der offenen Tür im Frühjahr 2023.