Die Landfrauen Niedereschach sind Geschichte. Wie bereits lange im Vorfeld schon angekündigt, wurde von der Mehrheit der anwesenden Frauen in der Mitgliederversammlung in der Minigolf-Klause in geheimer Abstimmung der Beschluss gefasst, den Verein der Landfrauen der Gesamtgemeinde Niedereschach aufzulösen.

Dies war jedoch kein überraschender Moment; schon lange hatte das Vorstandsteam der Landfrauen diesen Schritt angekündigt, sollten sich keine jungen, engagierten Frauen finden, die den ins Alter gekommenen Verein nach ihren Wünschen und Anliegen weiterführen. Ein Jahr lang sei nun geworben, Aufrufe und Appelle veröffentlicht worden, die Resonanz sei jedoch gleich Null gewesen, beklagte die Vorsitzende Mechthild Ketterer, die die Landfrauen in der Nachfolge der verstorbenen Gründungsvorsitzenden Brigitte Frank im Jahr 2006 übernommen hatte und nun ein Jahr vor dem 30-jährigen Bestehen der Landfrauen die Modalitäten zur Auflösung des Vereins zu regeln hatte.

Zuvor konnte Schriftführerin Brigitte Lacroix letztmals von einem arbeitsintensiven und mit vielen Ereignissen gespickten Vereinsjahr berichten: gut besuchter Neujahrsempfang, Frühlingstreffen im Flora-Paradies Weißer bei Kaffee und Kuchen, Führung in der evangelischen Kirche in Schönbronn mit Bibelerlebniswelt, Wanderung nach Sommertshausen und Jahresausflug ins schwäbische Weinland und zur Schillerstadt Marbach mit Schiffsfahrt auf dem Neckar. Im Kassenbericht von Hanneliese Huber stand zum Kassenabschluss mit Barbestand, Girokonto und Sparbuch ein stattlicher Betrag zur Disposition mit der Überlegung: „Was machen wir mit diesem Geld?“ Hierzu ergänzte die Vorsitzende Mechthild Ketterer, dass noch nicht alle Posten wie Ausflug und anstehende Abschlussfeier – das Vereinsjahr laufe ja noch bis Jahresende – abgerechnet seien. Und was am Jahresende noch übrig sei, werde als Spende voraussichtlich an das Kinderhospiz von Maria Noce und an den Sozialfonds der Gemeinde abgeführt.

In seiner einstimmig herbeigeführten Entlastung des Vorstandes betonte Bürgermeister Martin Ragg, es sei einfach toll, was die Landfrauen in den letzten Monaten nach der Corona-Pause wieder auf die Beine gestellt hätten, trotzdem stehe man heute vor der Auflösung der Niedereschacher Landfrauen. Nie habe er zu hören bekommen, dass das ein altmodischer Verein sei. Im Gegenteil, die Landfrauen seien nur gelobt worden, aber sich selber in die Vorstandschaft einbringen, diese Bereitschaft habe er nirgends vernommen. Umso mehr blieben nun die schönen Erinnerungen, ob Eschach-Festival, Gründertage, zu denen die Landfrauen auch nach seinem Dringlichkeitsanruf immer etwas auf die Beine gestellt haben, oder der unvergessliche Jubiläumstag in der Bodenackerhalle. Auch vernehme er mit Freude, dass nicht gesagt werde, heute sei alles vorbei, sondern dass man die Verbindungen untereinander halten möchte und auch in Zukunft gemeinsame Zusammenkünfte plane.

Vom Landfrauenbezirk Villingen wohnten die Vorsitzende Angelika Thoma und ihre Stellvertreterin Renate Mayer der Versammlung bei und betonten, es tue wirklich weh, einen solch rührigen Ortsverein im Bezirk zu verlieren. Umso mehr werde man sich jetzt in den verbliebenen acht Ortsvereinen um die Altersstruktur kümmern, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Vielleicht passiere aber ja auch noch ein Wunder, und es tue sich doch noch etwas auf in Niedereschach, so hoffen sie weiter.