Gerd Jerger

Niedereschach – Die Gemeinde Niedereschach und ihre Partnergemeinde Deißlingen investieren derzeit Millionen in ihren Schulstandort. Vor diesem Hintergrund stand beim Gemeindebesuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei das Thema „Bildung und Schule“ im Mittelpunkt.

Ragg zählt Herausforderungen auf

Im hochmodern eingerichteten und ausgebauten naturwissenschaftlichen Fachraum der Niedereschacher Schule – ein Kostenvolumen von 400 000 Euro – erläuterten Bürgermeister Martin Ragg sowie Peter Singer, Rektor der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar und Konrektor Rainer Morschl, die aktuelle Situation. Sie gingen auch auf Problematiken ein. Es waren einige Punkte, die Martin Ragg auf dem Herzen lagen: Finanzierungs- und Zuschussfragen, langwierige und teure Verfahren und damit verbundene, für eine kleine Gemeinde schwer einzuhaltende Vorgaben, vielfältige Fristen, das europäische Ausschreibungsrecht und die Problematik zur passenden Zeit auch noch Handwerker zu finden. Dies alles bezeichnete der Bürgermeister als eine „Riesenherausforderung“.

„Wir sind eine besondere Schule“

Peter Singer und Rainer Morschl stellten im Anschluss die Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar und deren Konzeption vor. Dabei machte Singer gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar: „Wir sind eine besondere Schule.“ Er bezeichnete die kreisübergreifende Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Deißlingen als Besonderheit und „tolle Sache“. Zudem erläuterte er auch die Anfänge dieser Zusammenarbeit, die nur möglich war, weil alle Verantwortlichen und beide politischen Gemeinden an einem Strang gezogen haben. Nicht ganz einfach sei die Tatsache gewesen, dass es zwischen Niedereschach und Deißlingen keinen ÖPNV gab. Somit musste der Schülerverkehr unter Einbeziehung der beiden Landkreise Schwarzwald-Baar und Rottweil völlig neu geregelt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Passendes Schulkonzept

Deutlich zu spüren war bei den Ausführungen von Singer und Morschl, dass die beiden Pädagogen voll und ganz hinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule stehen. Sie haben sich entsprechend weitergebildet und gemeinsam unter Einbeziehung des Lehrerkollegiums, eine zu Niedereschach, Deißlingen und Dauchingen passende Konzeption erstellt. Man habe dabei viele Freiheiten gehabt und konnte vieles selbst entwickeln. „Die Gemeinschaftsschule war genau das, was wir uns unter Schule vorgestellt haben“, lobten Singer und Morsch diese Anfangszeit. Sie bedauerten, dass ihnen diese Freiheiten nun nach und nach wieder genommen würden. Und dies deshalb, weil aus ihrer Sicht die Gemeinschaftsschule politisch nicht zu Ende gedacht worden sei. Es müssten noch andere Formate für die Gemeinschaftsschule geschaffen werden.

Erstmalig Mittlere Reife

Beeindruckt war Thorsten Frei davon, wie man in Niedereschach, wo vor zehn Jahren lediglich eine Grund- und Hauptschule vorhanden war, es möglich gemacht hatte, dass in diesem Jahr erstmalig in der Niedereschacher Schulgeschichte nun vor Ort die regulären „Mittlere Reife“ erlangt wurde. Und dies mit einem Notendurchschnitt von 2,4. Interessiert zeigte sich Frei auch zu den Details darüber, welche Gedanken sich Singer und Morschl mit Blick auf eine verbesserte Förderung der Stärken der Schüler machen.