In Mönchweiler sind alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von sieben bis 25 Jahren in dieser Woche zum ersten Mal überhaupt aufgerufen, ihre Vertreter in einen Zukunftsausschuss zu wählen. 20 Kandidaten stehen zur Wahl. In dem Ausschuss soll der Nachwuchs aktiv mitarbeiten und vor allem eigene Projektideen für die Gemeinde einbringen können. Ganz entscheidend dabei: Die jungen Ausschussmitglieder werden die Stimmenmehrheit haben.
Satte 20 Bewerber
Neben sieben Mitgliedern im Alter von sieben bis 25 Jahren werden sechs Erwachsene dem Ausschuss angehören. Das sind auf jeden Fall Bürgermeister Rudolf Fluck und Jugendkoordinator Patrick Haas. Außerdem werden noch insgesamt vier Vertreter der Schule, des Gemeinderats, der örtlichen Vereine und der Kirchen in den Ausschuss berufen.

Unterm Strich ergibt das bei Abstimmungen im Ausschuss ein Stimmenverhältnis von sieben zu sechs zugunsten der Gemeindejüngsten. Einziger Vorbehalt: Bei Projektplänen, die beispielsweise nicht finanzierbar wären oder dem Gemeinwohl entgegenstehen, hat Bürgermeister Rudolf Fluck ein Vetorecht.
Die Anzahl an Bewerbern für den Ausschuss ist mit 20 beachtlich. Die jungen Wähler haben, abgesehen von der ältesten Alterskategorie, tatsächlich eine tolle Auswahl.
Dass Patrick Haas als Jugendkoordinator einen engen Draht zumindest zu den Kindern und Jugendlichen der Gemeinde hat, dürfte zur großen Anzahl an Bewerbern einen guten Teil beigetragen haben. Einzig bei den jungen Erwachsenen hätte auch er sich mehr Initiative gewünscht. Weil sie meist nicht mehr in der Schule sind, war hier die Kontaktaufnahme schwieriger für ihn.
50.000 Euro Budget
Bei einer Wahl, wie der zum Zukunftsausschuss, wird es natürlich nicht nur Sieger, sondern auch Unterlegene geben. Das ist allen Beteiligten klar. Unterm Strich solle die Wahl aber hauptsächlich über die Stimmberechtigung im Zukunftsausschuss entscheiden, so Patrick Haas. Jeder der jetzt kandidiert hat, sei natürlich auch weiterhin eingeladen, weiter an Projektideen mitzuarbeiten, sich einzubringen und zu beteiligen, betont der Jugendkoordinator ausdrücklich. „Ich möchte alle bei der Stange halten“, betont Patrick Haas.

Für seine Projektideen steht dem Nachwuchs in Mönchweiler im Übrigen ein ganz beachtliches Budget von 50.000 Euro zur Verfügung. Ebenso wie das Gehalt für die 50-Prozent-Stelle des Jugendkoordinators wird dieses aus Fördermitteln des Bundesprogramms „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ bestritten. Weitere 5000 Euro sieht der Gemeindehaushalt für Kinder- und Jugendprojekte vor. Damit sollte sich einiges auf die Beine stellen lassen.

Dass dies auch geschehen wird, da ist sich Patrick Haas sicher. Zum einen sprühen die Bewerber für den Ausschuss vor Ideen. Zum anderen gibt das Bundesprogramm vor, dass bis zum 15. November dieses Jahres mindestens fünf Projekte angestoßen beziehungsweise sogar abgewickelt sein müssen. Patrick Haas selbst möchte ganz bewusst keine Projekte vorgeben. „Wir wollen in erster Linie die Ideen der Kinder und Jugendlichen hören“, betont er.
Zwei Jahre Amtszeit
Die Wahl zum Zukunftsausschuss mit seiner zweijährigen Amtszeit wird ausschließlich online erfolgen. Mit der Wahlbenachrichtigung, die per Post versandt wurde, erhält jeder Wähler einen Zugangscode für eine Wahlplattform im Internet. Die Stimmabgabe ist also denkbar einfach: Handy raus oder Computer hochgefahren, Seite anwählen, Code eingeben und Stimme abgeben.
„Auch für uns als Gemeindeverwaltung ist diese Art der Wahl hochinteressant“, so Hauptamtsleiter Sebastian Duffner. Sie könnte in der Zukunft bei der einen oder anderen Wahl möglicher Weise so oder so ähnlich zum Einsatz kommen. Vor allem die sonst aufwändige Auszählung, sei bei einer Onlinewahl ganz einfach mit einem Knopfdruck erledigt, zeigt sich Sebastian Duffner fasziniert.
Jetzt hoffen Patrick Haas und Sebastian Duffner auf eine hohe Wahlbeteiligung. „Das ist eine ganz einfache und einmalige Chance schon in jungem Alter etwas in der Gemeinde zu bewegen und Zukunft zu gestalten“, so Patrick Haas.
Am Sonntag, 11. Juni, wird es ab 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses eine kleine Wahlparty geben. Dazu sind natürlich alle jugendlichen Wähler, aber natürlich auch Erwachsene Interessenten eingeladen.