Singabend, 18 Uhr. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Ruckzuck füllt sich der Saal im Unadinger „Hirschen“. Zum Volksliedersingen sind Sangesfreunde nicht nur aus Löffingen und dem Löffinger Ösch, sondern auch aus Hüfingen, Bad Dürrheim, Oberbaldingen oder weiteren Orten im Schwarzwald gekommen.
„Volksliedersingen ist wieder in“, freut sich Mit-Initiator Arno Gärtner. Und weiß an diesem Abend eine 65-köpfige Sängerschaft mit selbiger Einschätzung um sich. „Der Erfolg ist sicherlich das Ungezwungene, ohne Verein und ohne Proben einem gemeinsamen Hobby nachgehen zu können“, so Gärtner. weiter. Den Anstoß gab Ehefrau Renate Finkbeiner, die gerne das Liedertreffen in Döggingen besuchte. Als dort das Gasthaus Adler geschlossen wurde, hatte auch das Liedersingen ein Ende.
Akkordeon und Gitarre begleiten
Also warum nicht in Löffingen diesem Hobby zu frönen“, so die Frage. Als man mit Achim Schropp mit dem Akkordeon und Dieter Vierlinger mit der Gitarre noch zwei begleitende Musiker fand, war der Erfolg schon fast vorprogrammiert.
Damit die Sänger auch die Liedtexte – denn meistens sind nur eine oder zwei Strophen im Gedächtnis – vor Augen haben, wurden von den Verantwortlichen Liederbücher erstellt, in den über 80 Volksliedern zu finden sind.
Gastronomen sind froh um die Sänger
Nach der Corona-Zwangspause und nachdem das Dorfcafé in Sepppenhofen die Pforten schloss, war Arno Gärtner auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Im Gasthaus Hirschen in Unadingen bei Angelika und Reiner Heer wurde die Gruppe gerne aufgenommen. Die Gastronomen haben für die Sänger eine kleine Karte zusammengestellt, damit sich diese sich vor dem Singen noch stärken können.

Pünktlich um 19 Uhr geht es dann los. Die Liederbüchlein werden ausgeteilt und dann kann nach Herzenslust gesungen werden. Teilweise bis 80 Sänger konnte Arno Gärtner schon begrüßen, jüngst eine Gruppe aus Hüfingen und zwei Neue aus Oberbaldingen.
Ehemann und Tochter gleich mitgebracht
„Singen ist einfach schön, man trifft sich hier mit lauter netten Leuten und kann Kontakte knüpfen“, so Ursula Hasenfratz, die Ehemann Kurt und die Tochter Renate gleich mitgebracht hat.
Während Vierlinger zwischen seinen „Löffinger Liedern“ auch schon mal ein alemannisches Gedicht präsentiert, erklärt Edith Beierer: „Ich singe sehr gerne und vor allem auch hier in der Gesellschaft.“ Für ihre Nachbarin und Erzieherin Angela Seepe steht auch der Spaßfaktor ganz oben an. „Obwohl wir nicht proben, hört sich der Chor doch einfach Spitze an“, so ihr Urteil.
Zum Stadtjubiläum ein eigenes Liederbuch
„In Löffingen hat man schon immer gerne gesungen. So wurde anlässlich des Stadtjubiläums sogar ein eigenes Liederbuch mit 28 historischen und modernen Liedern, verbunden mit dem Baarstädtchen, herausgegeben“, erinnert sich Dieter Vierlinger, der selbst einige Lieder über seine Heimat geschrieben hat.
„Nach dem Fußballspiel wurde auch immer gesungen“, ergänzt Elmar Fehrenbach, ehemaliger Unadinger Ortsvorsteher und Fußballer, der sich erstmals zur Runde gesellt. Ob beim Leffinger Kurortsong, den Vierlinger 2004 geschrieben hat, oder dem Lagerfeuersong „Wir lagen vor Madagaskar“: Elmar Fehrenbach ist ebenso wie die anderen Sänger mit voller Stimme begeistert mit dabei.