Noch schnell ein Gläschen Sekt zum Anstoßen und dann geht es auch schon wieder los, denn die zahlreichen Anfragen und Projekte stapeln sich auf dem Schreibtisch des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers, Kundendiensttechnikers, Experten auf den Baustellen und Fachmanns in Sachen Nahwärme, Manfred Furtwängler.
Eigentlich wollte der Jubilar lieber Schlosser werden, doch der Zufall wollte es anderes. „Gott sei Dank. Denn es ist mein Traumberuf geworden bei einem Superunternehmen, bei dem ich viel gelernt habe und mich entfalten konnte“, so Manfred Furtwängler.
Am 12. August 1972 trat der junge Göschweiler bei Karl Bächle eine Lehre an, die ihn bis heute prägt. Gut erinnert er sich an den Wahlspruch des Senior-Chefs „Ghot nit giits nit“ (auf Hochdeutsch: Geht nicht, gibt es nicht). Wenn etwas nicht funktionierte, wurde es eben passend gemacht. Da waren oft nicht nur Fachwissen und Kompetenz, sondern auch handwerkliches Geschick und Kreativität gefragt.
Immer eine Gasflasche im Auto
Während heute die blauen Firmenfahrzeuge voll ausgerüstet unterwegs sind, ging der Jubilar mit seinem Chef Karl mit einem Henschel Hanomag, später mit einem VW Käfer samt Anhänger zu den Kunden. Die Arbeit war zeitintensiver, da vieles angefertigt werden musste. So hatte man eine Gas- und Sauerstoffflasche für die zahlreichen Schweißarbeiten immer im Auto. Heute können die Facharbeiter auf vorgefertigte Teile zurückgreifen.
Solarenergie wurde zunehmend wichtig
Material und Technik hat sich ebenso schnell verändert wie die Brennstoffe. Vor allem nach der Ölkrise 1973 waren moderne Heizkessel, Ölfeuerungsanlagen und Ölbrenner gefragt. 1980 zog das Gas in den Hochschwarzwald ein und wurde zunehmend als Brennstoff genutzt. Beim Umzug des Löffinger Unternehmens ins Gewerbegebiet war die Solarenergie zunehmend Thema.
Für die Mitarbeiter bedeutete dies, sich ständig fortzubilden und sich stets neuen Perspektiven zu öffnen. Als der Löffinger Gemeinderat – mit Manfred Furtwängler als Gemeinderatsmitglied und Ortsvorsteher von Göschweiler – im Jahr 2007 beschloss, ein Nahwärmenetz aufzubauen, hieß es für die Branche, erneut umzudenken. Heute ist Manfred Furtwängler der Experte in Sachen Nahwärme.
„Es zeigt, wie vielfältig der Beruf heute ist und wie sehr er sich in dieser Zeit verändert hat“, so Harry Bächle, der 1998 den Betrieb seines Vaters als dreifacher Meister sowie Betriebswirt übernommen hat.
Der Beruf ist attraktiv
Diese Vielfalt des Berufes Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erfreut sich auch heute bei der Jugend großer Beliebtheit, wie der Präsident der Handwerkskammer Freiburg, Johannes Ullrich, informiert. Er stehe seit Jahrzehnten auf der Top-3-Liste im Kammerbezirk Freiburg.
2016 entsteht die Bächle GmbH
Die jahrzehntelange Verbundenheit des Jubilars mit dem Heizungsbau- und Sanitärtechnikunternehmen Bächle schloss sich im Jahr 2016 noch enger, als der Sohn des Jubilars, Florian Furtwängler (Installateur und Heizungsbaumeister), mit Harry Bächle gleichberechtigt die Bächle GmbH gründete.
Im Januar 2023 wird Manfred Furtwängler in Rente gehen und mehr Zeit seiner Ehefrau Helga und den Enkeln widmen.