Die Löffinger Hansele sind überall gern gesehen, zumal sie in ihren roten Beuteln viele Guzzele haben, die bei Umzügen verteilt werden. Seit dem Jahr 2008 haben sie mit Joachim Schmidt (Joe) einen aktiven Guzzlewart, der die Menge der Guzzele im Griff hat, aber auch die notwendigen Finanzen. Doch gilt es noch zu unterscheiden ob die Hansele im Baarstädtchen Löffingen unterwegs sind oder auf auswärtigen Umzügen.

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Schon im Herbst beginnt es im Haus Schmidt zu Guzzeln, da werden Prospekte angeschaut, die Preise verglichen, auch nach den Guzzle-Trends geschaut um dann bis Fasnacht mindestens 500 Kilogramm Guzzle der unterschiedlichsten Sorten zunächst im Keller zu lagern. Üblicherweise geht es dann nach Dreikönig los: Die rund 700 Tüten Guzzle werden aus dem Keller in die Wohnung geschafft, um dort – meist in der Badewanne – gemischt zu mischen. Unterstützung bekommt Guzzle-Joe wie der Guzzlewart auch gerne genannt wird, von Ehefrau Regina und Tochter Olivia, auch sie sind echte Löffinger Hansele.

Fertige Mischungen sind zu teuer

„Es wäre sicherlich einfacher, Guzzlemischungen zu kaufen, doch diese sind erstens teurer und zweitens nicht unbedingt nach den Wünschen des Narrensomens (Kinder), so der Guzzlewart, der selbst schon über 25 Jahren ein Löffinger Hansele mit Leib und Seele ist. In der großen Badewanne werden die Bonbons – Frucht-, Karamell, Kau- und Schokoguzzle – gemischt.

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„So ungefähr 15 unterschiedliche Sorten“, ergänzt Ehefrau Regina, wobei in Löffingen noch Gummibärle und Schokoriegel dazukommen. Der Narrenverein, der dem Guzzlewart das Guzzlebudget zur Verfügung stellt, hat die klare Anweisung – was von allen Mitgliedern und zahlreichen Narrengruppe des Vereins getragen wird – dass die Süßigkeiten in Löffingen gekauft werden. Nur wenn hier Mangelware ist, kann ein Ausweichen in die Region erfolgen.

Fastnacht wird süß vermittelt

So wird der Narrensome in Löffingen selbst auch mit mehr und besseren Guzzle verwöhnt. Alleine am Schmutzige Dunschdig werden in Löffingen bei der Kindergarten- und Schülerbefreiung 120 Kilogramm Guzzle verteilt. Der Sinn ist, den Kindern das Kulturgut Fastnacht nahezubringen. Dies bedeutet, dass die Kinder Narrensprüchle aufsagen, um dann Süßigkeiten zu bekommen.

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„Dies klappt in den vergangenen Jahren in den Löffinger Kindergärten und der Grundschule perfekt“, so Guzzle Jo. An Fastnachtmontag werden auf der kurzen Umzugsstrecke im Städtchen sogar 150 Kilogramm Guzzle ausgeworfen, hier sind es nicht nur die Hansele, sondern auch der Laternenrat, der vom Fässlewagen herunter Guzzle schmeißt.

Guzzle-Verteilen ist Schwerstarbeit

Im Vergleich zu den großen Umzugsstrecken wie in Donaueschingen – hier werden etwa 100 Kilogramm Guzzle ausgeworfen – ist der Löffinger Narrensome, aber auch die Kinder, die am Löffinger Umzugsweg stehen, klar im Vorteil. Die Guzzle zu verteilen und herumzutragen ist körperliche Schwerstarbeit. Bei Narrentreffen fährt Guzzle-Jo oft mit dem eigenen Wagen, um dann die Guzzle mit Unterstützung an die Hansele zu bringen. Jedes Hansele bekommt zwei Kilogramm Guzzle, die Kinder entsprechend weniger. Auf dem Fässlewagen werden meist auch noch Guzzle stationiert um bei Bedarf nachzufüllen.