Seit Jahrzehnten laden die Naturschutzwarte des Schwarzwaldvereins, Konrad Waldvogel und Martin Welte, zur jährlichen Biotopflegemaßnahmen in der Kiesgrube ein. Angeleitet und überwacht wurde diese wichtige Maßnahme durch Oberforstrat und Bezirksnaturschutzwart im Hochschwarzwald Gerrit Müller.

Das könnte Sie auch interessieren

Am Wochenende trafen sich Helfer vom Schwarzwaldverein, Angler, Forst, Naturschutz, Nabu, Segelflieger und Freiwillige, um gemeinsam der Natur durch die Biotoppflege genügend Platz zu verschaffen und um genügend Sonne und Licht auf den Flächen zu schaffen.

Bevor die über 20 freiwilligen Helfer mit Sägen, Äxten und Astscheren ans schweißtreibende Werk gingen hatte der Waldökologe für die Teilnehmer noch zahlreiche Informationen zur Biotoppflege, ohne die der Lebensraum von Flora und Fauna schon bald zugewachsen wäre.

Künstliche Seen drohen zu versanden

„Die regelmäßige Biotoppflege ist wichtig, denn Tiere und Pflanzen benötigen Licht und Wärme“, so Müller. Vor allem bei den künstlich angelegten Seen gilt es regelmäßig Hand anzulegen, da diese sonst sehr schnell versanden und überwachsen würden.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Kieswerk in Reiselfingen liefert nicht nur seit 1954 einen wichtigen Rohstoff, sondern ist auch ein Eldorado für Flora und Fauna und damit ein wichtiger Rückzugsort für Tiere und Pflanzen.

Nicht nur der Schwarzwaldverein hat sich seit Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, hier für die einmalige Tier- und Pflanzenwelt den Lebensraum zu erhalten. Im Vorfeld war auch der Angelverein aktiv. Vorsitzender Walter Winterhalder hatte mit seinem Team für gute Laichplätze gesorgt, bevor auch er mit an die Durchforstung ging. Auch der Naturschutzbund (Nabu) Hochschwarzwald hatte sich eingeklinkt, um den Amphibien- und Vogelschutz hier zu gewährleisten.

Forst-Azubis staunen und lernen

Erstaunt zeigten sich Bastian Ulrich und Marius Maletz, beide im Interkommunalen Forstbetrieb in Ausbildung, über die 20 ehrenamtlichen Helfer. Die beiden angehenden Forstingenieure konnten hier wichtige Erkenntnisse für ihre spätere Arbeit mitnehmen.

Das könnte Sie auch interessieren

Nicht nur der Lebensraum von bedrohten Tier- und Pflanzenarten wie das rotbraune Wiesenvögelchen, die glänzende Binsenjungfer, den schwarzbindigen Prunkläufer, die gemeine Wasserlibelle, das kleine Granatauge, die Geburtshelferkröte, die westliche Beißschecke oder der deutsche Ginster sind in der Kiesgrube anzutreffen sondern auch die Erdkröten, Grasfrosch, Eidechsen und Nattern.

Zerkleinertes Material bietet Kleintieren Schutz

Die Sträucher und jungen Bäume, die bei der Biotoppflege weichen mussten, wurden vor Ort zerkleinert und aufgeschüttet. Diese bieten wieder Raum und Schutz für Kleintiere. Das gilt gerade jetzt in der kommenden Winterszeit.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Helfer entfernten auch Neophyten. Neophyten sind Pflanzen die in Gebiete eingeschleppt werden, wo sie natürlicherweise nicht vorkommen und die heimische Flora verdrängen. Im Bereich der Kiesgrube sind es vor allem die amerikanische Goldrute und Lupine.

„Es ist eine Daueraufgabe“, so Gerrit Müller, aber eine Arbeit die sich lohne. Nach getaner Arbeit stärkten sich die Helfer sich in der Seglerklause.