Auf dem Weg zum Solarstrom-Dorf ist der kleine Ort Bachheim. Geplant ist ein großer Solarpark, der dann mit der Anlage in Unadingen und der im Bau befindlichen Agri-Photovoltaik-Anlage in Löffingen als drittes Solar-Projekt in der Gesamtstadt entstehen wird.
Trotz strömenden Regens kamen die interessierten Bürger, darunter auch Unadinger, um sich vor Ort über den geplanten Solarpark zu informieren. Auf einer Fläche von 7,5 Hektar sollen auf zwei privaten Acker- und Grünflächen jeweils Solarfelder entstehen. Die beiden Flächen im Gewann Mühlensteig und Schelmenäcker/Langenzinnen liegen westlich und östlich der Bahnlinie.
Betreiber dieser auf rund vier Millionen Euro geschätzten Anlage ist eine Gesellschaft mit Paulus Straub, Jörg Bold, Jörg Dürr-Pucher und Jörn Schinzler an der Spitze. Alle vier Gesellschafter – Paulus Straub stammt aus Unadingen – haben ein fundiertes Wissen, sowohl im Bereich der der Forschung und Entwicklung als auch auf Unternehmerseite.
Der neue Solarpark, der im Trockenen in der Drei-Schluchten-Halle von Jörg Dürr-Pucher und Jörg Bold vorgestellt wurde, soll mittels Modultischen insgesamt sechs Millionen Kilowatt Strom erzeugen. Dies würde, so hatte Stadtbaumeister Udo Brugger im Vorfeld errechnet, 1.800 Haushalte mit CO2-freiem Strom versorgen. Die Stadt Löffingen könnte mit 25 Prozent in dieses Projekt mit einsteigen. Die zwei Solar-Felder, werden aus sicherheitstechnischen Gründen umzäunt. Die Projektentwicklung durch e3-Energie Ettenheim schlägt eine Beweidung mit Schafen als einfachste Lösung vor. Die spannende Diskussion brachte mehrfach die Frage auf, weshalb man wertvolles Ackerland und nicht Dachflächen für den Solarstrom nutze. Man könne nicht auf die Schnelle Privatdächer nutzen, war die Antwort. Und es bedürfe einer schnellen Lösung zum Erreichen des Klimaziels. Die energieeffiziente Nutzung der großen Solarparks auf den Freiflächen könne schnell und kostengünstig umgesetzt werden, so Jörg Dürr-Pucher. Nach 30 Jahren – so lang dauert üblicherweise die Pachtzeit – sei es angesichts des geringen ökologischen Eingriffs möglich, die Flächen ohne große Probleme wieder zurückzubauen.
Zwar sei der Solarstrom eine gerade in der sonnenreichen Region wichtige Säule der Gewinnung erneuerbarer Energie, doch die beiden Referenten Jörg Bold und Jörg Dürr-Pucher untermauerten, dass man auf alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, also auch auf Windenergie, Biogas und Methan setzen müsse.
Interessant sei eine kommunale Beteiligung, wie Bürgermeister Tobias Link informierte. Er war der Ansicht, dass ein Einstieg in die Stromproduktion sich positiv für die Stadtwerke auswirken könnte. Der Ortschaftsrat Bachheim gab bereits grünes Licht für den geplanten Solarpark und auch der Gemeinderat setzte mit der notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung des Bebauungsplans ein Zeichen für den Solarpark. Die Kosten für die Bearbeitung des Bebauungsplans wird der Betreiber übernehmen.