Was für ein Vergnügen für die großen und kleinen Gäste, als sie mit Fackeln bestückt sich auf den Weg von der Tourist-Information zum Haslachhof machten. Dort warteten bereits Eva und Wolfram Wigert, um die Gäste in Empfang zu nehmen. Immer wieder öffnen die Wiggerts ihre Hoftüren, um den Kindern das Hofleben mit der Mutter-Kuh-Haltung vorzustellen. Auch so manches über den Ackerbau können die Kinder beim Kinderferienprogramm erfahren, wenn aus dem Korn gemeinsam Brot gebacken wird.

Doch nun standen die Vierbeiner im Blickpunkt der leuchtenden Kinderaugen. Rund 100 Hinderwälder-Rinder sind auf dem Haslachhof zu bewundern. Davon auch 40 Mutterkühe mit ihren Kälbern.

Der neunjährige Bulle Fritz, der Vater der kleinen Kälber, flößte zwar so manchem Besucher Respekt ein, doch ganz unbegründet, wie der studierte Aggrarwirt und Hofbesitzer Wolfram Wiggert zeigte.

Die 30 Kinder konnten im Freiluftstall die Tiere füttern und sie selbst freuten sich über Bretzlen und Kinderpunsch. Gemeinsam wurde dann auch gesungen, denn ein Musik-Qunintett erwartet die Besucher im Stall. „Es ist eine informative und spannende Veranstaltung auf dem Haslachhof“, freute sich Jana Wehrle von der Tourist-Information, die zusammen mit Marion Liebermann die Fackelwanderung und den Besuch auf dem Haslachhof begleitet und organisiert hatte.

Auch die Erwachsen konnten vieles über die Mutter-Kuh-Haltung, die Biogasanlage oder auch den Hofladen erfahren. "Die Mutterkuhhaltung", so erklärte Wolfram Wiggert, "bedeutet, dass die Tiere rund acht Monate von der Mutter gesäugt werden." Die Tiere werden also nicht gemolken. Die Hinterwälder Rinder seien die kleinste Rasse Europas und stammten ursprünglich aus dem Schwarzwald. Sie seien sehr genüsam und robust. Wolfram Wiggert setzt bei seinen Tieren auf eine langsame Gewichtszunahme durch Fütterung mit Heu. „Masse statt Klasse“ sei früher das Motto der Fleischqualität gewesen, was in der modernen Landwirtschaft jedoch nicht mehr üblich sei. Im Freilluftstall werde der Auslauf komplett mit eigenem Stroh und Dinkelspelz eingestreut. Für die Tiere gab es beim Haslachhofbesuch der 30 Kinder eine zusätzliche Portion Stroh.

Der Haslachhof selbst öffnet nicht nur für die Kinder, sondern Interessierte seien am Sonntag auf dem Hof immer willkommen, erklärte Wiggert abschließend.