Lothar Herzog

In der Hauptversammlung der Abteilungswehr Buchenberg gerieten die Regularien in den Hintergrund. Weil der geplante Anbau an das Feuerwehrgerätehaus nicht der Wunschvorstellung der Wehr entspricht, entwickelte sich zwischen Bürgermeister Fritz Link und einzelnen Mitgliedern der Abteilung eine verbale Debatte.

Wie Link betonte, sei es aus Sicht der Gemeinde unbefriedigend, dass mit dem Umbau immer noch nicht begonnen wurde. Einerseits sei dies der Corona-Pandemie geschuldet, zum anderen, weil es bei den Plänen unterschiedliche Ansichten von Verwaltung und Feuerwehr gegeben habe. Auch durch den personellen Wechsel des Ortsbaumeisters sei es zu Verzögerungen gekommen.

„Opfer massiver Preissteigerungen“

„Wir sind jetzt Opfer der massiven Preissteigerungen auf dem Bausektor geworden. Weil bei der Ausschreibung kein Angebot abgegeben worden ist, musste sie aufgehoben werden“, erklärte der Bürgermeister die Entscheidung des Gemeinderats. Die Gemeinde sei jetzt mit örtlichen Bauhandwerkern im Gespräch, um zu einer Lösung zu kommen. Die Unterbringung des neuen Feuerwehrfahrzeugs betrachte er als dringendes Anliegen, bekräftigte Link.

Wehr in Pläne nicht eingeweiht?

Allerdings stellte sich im weiteren Verlauf der Diskussionen heraus, dass nicht der bislang ausgebliebene Baustart Stein des Anstoßes war, sondern die Wehr in die neuen Pläne der Verwaltung, die bereits zur Baugenehmigung an das Landratsamt eingereicht wurden, nicht eingeweiht worden war.

Damit hatte vor allem Wolfgang Fichter ein Problem. Er verwies auf die ersten Pläne, die die Wehr 2018 der Verwaltung übergeben hatte. Danach habe die Gemeinde einen Planer beauftragt, mit dessen Entwürfen die Feuerwehr nicht zufrieden gewesen sei.

Die Wehr habe eine Lösung gesucht, bei der der Schlauchanhänger und der noch zu beschaffende Mannschaftstransportwagen (MTW) hintereinander abgestellt werden können und das neue Fahrzeug daneben. Nun aber stehe der Schlauchanhänger quer hinter dem MTW im Gerätehaus.

„Das funktioniert so nicht“

„Das funktioniert so nicht, das ist keine gute Lösung. Ich empfehle, den jetzigen Plan nicht umzusetzen“, forderte Fichter und legte nach: „Mich stört das Vorgehen der Gemeinde. Man hätte mit uns kommunizieren müssen, dass unser Vorschlag nicht umgesetzt werden kann“, rügte Fichter.

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Der Bürgermeister zeigte sich überrascht, „dass die Diskussion jetzt wieder von vorne losgeht“. Die Vorstellung der Feuerwehr könne nicht umgesetzt werden, das gäben das Gebäude und der Platz davor nicht her. „Wir haben zehn Varianten diskutiert. Das Optimum ist immer ein Neubau, das war aber nie ein Thema und wäre finanziell auch nicht machbar. Deshalb diese Kompromiss-Lösung“, schilderte der Bürgermeister.

Laut Matthias Weisser, Mitglied der Alterswehr, wurde wohl eine falsche Länge des Schlauchanhängers an das Planungsbüro übermittelt, weshalb anders geplant werden musste. Der frühere Gesamtkommandant Erich Dieterle räumte ein, der jetzige Plan stelle einen Kompromiss dar. „Ich stelle mich gerne als Schlichter zur Verfügung, damit wir die Kuh vom Eis bringen. Es ist nicht gut, wenn wir uns nicht einig sind“, forderte Dieterle zum Einlenken auf.

Kompromiss scheint tragbar

Auf Anfrage sagte Abteilungsleiter Jörg Hettich, die Wehr benötige etwa zweimal im Jahr den Schlauchanhänger für einen Einsatz. Insofern sei der Kompromiss tragbar. Wichtig sei, dass das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) mit einer Mannschaft ohne Verzögerung ausrücken könne und die Abteilung einen MTW erhalte, um den Schlauchanhänger anzukoppeln. Bisher sei man darauf angewiesen, dass ein Aktiver mit einem passenden Fahrzeug zum Einsatz komme, an das der Schlauchwagen angehängt werde.