Die total überteuerte Ausschreibung nochmals aufheben und auf bessere Preise im Frühjahr spekulieren? Diese Frage wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Dezember beantworten müssen. Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2023 berichtete Bürgermeister Fritz Link in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales von mehreren Hiobsbotschaften.
Bürgermeister hadert mit Angeboten
Eine davon war das Ausschreibungsergebnis der Gewerke für den geplanten Umbau des Kindergartens Regenbogen in Buchenberg und den An- und Umbau des Kindergartens Windrad in Erdmannsweiler. Wie Link haderte, seien erneut total überteuerte Ergebnisse dabei herausgekommen.
Demzufolge würden die Ausgaben in Buchenberg jetzt 546.000 Euro und in Erdmannsweiler 386.000 Euro betragen. Da die Kostenberechnungen bei nur 266.400 und 232.000 Euro liegen, müsste im Haushalt kräftig nachfinanziert werden. An Zuschüssen sind aus dem Ausgleichsstock für beide Einrichtungen insgesamt 190.000 Euro und für den Kindergarten Buchenberg zusätzlich eine Fachförderung von 77.000 Euro möglich.
Ausschreibung schon einmal aufgehoben
Bereits im vergangenen April wurde die Ausschreibung der Rohbauarbeiten aufgehoben, weil sie mit 157.000 Euro und 111.000 Euro deutlich über der Kostenschätzung des Architekten von 45.000 Euro und 38.000 Euro lag. „Wir könnten die Ausschreibung nochmals aufheben. Aber wenn wir erneut ausschreiben und im Frühjahr 2023 vergeben, kommen wir zeitlich so in Verzug, dass ab September die Kinder vor der Tür stehen“, schilderte der Bürgermeister die verzwickte Lage. Vom Bund sei zugesagt, dass ein neues Kindergarten-Förderprogramm aufgelegt werde. Allerdings seien noch keine Einzelheiten bekannt. Unabhängig davon könnte mit dem Bau trotzdem begonnen werden.
Container? Eher nicht
Rat Jan-Jürgen Kachler schlug vor, die Ausschreibung erneut aufzuheben und die Raumnot mit Containern zu lösen, bis die Baupreise wieder auf ein respektables Niveau zurückkehrten. Davon zeigte sich Link wenig begeistert. Zum einen fehle ein geeigneter Platz, zum anderen beabsichtige die Gemeinde, die vorhandene Raumsituation zu nutzen.
Über die Vergabe oder Aufhebung habe nun der Gemeinderat zu entscheiden. Zudem habe die Gemeinde bereits einen Architekten beauftragt, einen Kostenvoranschlag für die Einrichtung eines weiteren Kindergartens im Kernort zu erstellen. Für Planungsmittel und einen ersten Bauabschnitt seien im Haushalt 250.000 Euro veranschlagt.
Buchenberg kostet immer mehr Geld
Diskussionen gab es angesichts des von 260.400 Euro auf 293.000 Euro gestiegenen Zuschussbedarfs des Kindergartens Buchenberg. Darin enthalten sind 7000 Euro für die Beförderung von Kindern mit dem Linienschülerbus in den Kindergarten.
Aufgrund seiner Streusiedlung nehme der Ortsteil Buchenberg hier eine Sonderstellung ein, die vor vielen Jahren entstanden sei, erläuterte der Bürgermeister. Den Vorschlag von Marielle Lupfer, dieses Angebot auf andere Kindergärten auszuweiten und die Ausgaben in die Betreuungskosten einzurechnen, lehnte der Bürgermeister ab. Hierfür stünden zu wenige Buslinien zur Verfügung.
Müssen Eltern für die Bustickets bald bezahlen?
Da Kindergartenkinder nicht ohne Erwachsenenbegleitung im Bus fahren dürften und die Gemeinde dies auch bezahlen müsste, würden immense Zusatzkosten entstehen. Franziska Hornscheidt und Jan-Jürgen Kachler plädierten für eine Bepreisung des Bustickets. Da zeigte sich Link nicht abgeneigt. Die Verwaltung werde einen Vorschlag ausarbeiten, über den der Ortschaftsrat Buchenberg in seiner Sitzung am 6. Dezember beraten und beschließen werde.