Rüdiger Fein

Weder Bürgermeister Fritz Link noch Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann waren so richtig zufrieden mit den Tourismus-Zahlen des Jahres 2021. Zwar habe es ein Mehr an Übernachtungen gegeben, aber das sei hauptsächlich auf die bessere Belegung in den Kliniken zurückzuführen, so der Bürgermeister.

Mehr Übernachtungen als noch 2020

Hier machte sich die Eröffnung der Klinik am Doniswald positiv bemerkbar. Rückläufig hingegen war die Zahl der Begleitpersonen bei den Klinikaufenthalten. Positiv sei, so Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann, dass man mit 109.600 Übernachtungen einen Zuwachs gegenüber 2020 von fast 18 Prozent habe verzeichnen können, lediglich die Ankünfte lagen mit 10.910 deutlich unter dem Vorjahresniveau.

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Immer mehr Buchungen übers Internet

Da immer mehr Übernachtungen über das Internet gebucht würden, rät Andrea Hermann den Königsfelder Gastgebern zu mehr Engagement in diesen Medien. Sicherlich mache sich auch der Wegfall der für die Vermarktung wichtigen Tourismusmessen bemerkbar. Dass einige liebgewordene Veranstaltungen wie der Naturparkmarkt oder der Mühlenwandertag coronabedingt abgesagt wurden oder wie das Burgspektakel nur in reduzierter Form stattfanden, sei sicher auch nicht hilfreich gewesen.

Hotelgewerbe mit Problemen

Man müsse diesen touristischen Jahresbericht schon unter Pandemiebedingungen sehen, so Andrea Hermann, und da sei sie nicht unzufrieden. Insbesondere was die Hotelauslastung angeht, müsse man Abstriche hinnehmen – einmal wegen erheblich höherer Anforderungen an die Hygiene. Zum anderen schlage sich das bis Ende Mai des vergangenen Jahres gültige Beherbergungsverbot nieder und eine angespannte Personallage im Hotel- und Gaststättengewerbe tue hier ein Übriges.

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Auslands-Nachfrage bricht deutlich ein

Hinzu komme, dass die Nachfrage aus dem Ausland stark eingebrochen sei. Die Busunternehmen benötigen eine wenigstens ein- bis zweijährige Planung und Gäste aus Fernost habe man 2021 ebenfalls vermisst, so Hermann. Im Landesvergleich stehe man jedenfalls gut da. Ein Zuwachs an Übernachtungen von 17,2 Prozent überzeuge trotz angespannter Lage, wenn der Schnitt im Land Baden-Württemberg gerade mal bei 4,1 Prozent liege und viele Heilbäder mit negativen Ergebnissen zurechtkommen müssen.