Blasmusik trifft auf Schlachtplatte oder umgekehrt – und das drei Tage lang: Beim 23. Schlachtfest des Musik- und Trachtenvereins Neuhausen strömten die Besucher aus nah und fern wieder in Scharen ins Festzelt beim Musikervereinsheim.

Nachdem das weit über die Grenzen Königsfelds hinaus beliebte Fest wegen der Corona-Pandemie 2020 und 2021 ausgefallen war, zeigten sich die Musiker über den Ansturm keineswegs überrascht. War doch von den Besuchern zu spüren, dass sie das gute Essen und die tolle Festzelt-Atmosphäre sehr vermisst hatten.
Josef Klausmann, Stammgast aus dem benachbarten Hardt, konnte seine Freude kaum zurückhalten: „Das ist fast wie Weihnachten. Und dann noch diese tolle Musik“, schwärmte er.

Am Samstag dauerte es nach dem Fassanstich nicht lange, bis das Festzelt rappelvoll war und beste Stimmung herrschte. Die Musikvereine der Stadtkapelle Furtwangen, Polyhymnia Leipferdingen, Unterkirnach und Gutmadingen, der bereits seinen 20. Auftritt in Neuhausen bestritt, gaben sich auf der Bühne den Taktstock nach zwei Stunden Spielzeit jeweils weiter.

Polkas, Märsche und Walzer wechselten sich ab und bei Liedern wie „Auf der Vogelwiese“, „Böhmischer Traum“ und beim Badner-Lied stand ein Teil des Publikums, sang aus vollen Kehlen mit und klatschte im Rhythmus. Manchmal verließen die Musiker die Bühne und mischten sich ins Publikum.

Auch der frühere langjährige Vorsitzende des Musik- und Trachtenvereins Neuhausen und jetzige Ehrenvorsitzende Hans-Jörg Kammerer strahlte in seiner Lederhose und im karierten Hemd übers ganze Gesicht. „Toll, dass wir wieder ein solches Fest feiern können. Diese Atmosphäre ist wohl einmalig und hat mir am meisten gefehlt“, sprudelte es aus ihm heraus. Und natürlich vertrat seine Nachfolgerin Birgit Wacker da keine andere Meinung.

Nachdem die Musik-Party Mitte Mai dem Verein bereits ein volles Festzelt beschert hatte, gestaltete sich nun auch das Schlachtfest zu einem vollen Erfolg. Beides waren Etappen eines verspäteten Jubiläumsfestes zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 2020.

Am Ansturm auf die Schlachtplatten änderte sich auch am Sonntag nichts. Kaum hatte die Trachtenkapelle Schabenhausen die ersten Töne zum Frühschoppen gespielt, da waren kaum noch freie Sitzplätze vorhanden.
Die Nachbar-Musiker wurden später von Trachtenmusikverein Langenschiltach, Trachtenkapelle Buchenberg und Blaskapelle Grünwald-Holzschlag abgelöst. Letzteres Orchester aus dem Ortsteil von Bonndorf gastierte zum ersten Mal in Neuhausen und hatte mit 60 Kilometern die weiteste Anfahrt. Der Schlussakkord am Sonntag war der Stadtkapelle St. Georgen vorbehalten.
Am Montagnachmittag wurde ein Kinderprogramm mit Luftballon-Wettbewerb angeboten. Zum Handwerkervesper gab es nochmals Musik von der Formation „Luft und Blech“. Den Festausklang gestaltete die Trachtenkapelle Stetten aus dem Hegau, die mit Showeinlagen Szenenapplaus erhielt.