Lothar Herzog

Frühmorgens mit Förster Peter Gapp den Wald erkunden, mittags einen Spaziergang zum Biotop im Rohmoos unternehmen und nebenbei die Fotoausstellung im Haus des Gastes besuchen.

Die Gemeinde Königsfeld und der Naturschutzgroßprojekt-Tag Baar (NGP) laden am Samstag, 2. Juli, zu einem Info- und Erlebnistag in den Kurpark ein. Unter dem Motto „Treffpunkt Natur“ gibt es zahlreiche Informationen und Mitmachangebote für Jung und Alt.

Das ist geboten

  • Revierförster Peter Gapp nimmt Frühaufsteher und Abendspaziergänger am Samstag um 6 Uhr und 19 Uhr und am Sonntag um 8 Uhr und 19 Uhr mit auf eine dreistündige Erkundungstour in die Naturwälder von Königsfeld und Mönchweiler. Dorthin, wo sich Biber treffen und Fledermäuse fliegen. Dazu braucht es keine Anmeldungen. „Wichtig ist mir, dass die Leute mit mir rausgehen und die Natur entdecken und nicht nur im Innern verweilen“, sagt der Förster.
  • Bürgermeister Fritz Link, Landrat Sven Hinterseh und Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eröffnen den Natur-Erlebnistag um 11 Uhr.
  • NGP-Projektleiter Thomas Kring informiert ab 11.30 Uhr über den aktuellen Stand des Projekts nach Verzögerungen durch die Corona-Pandemie. Seit 2008 werde an der Umsetzung des Arten- und Biotopschutzes gearbeitet. Dabei gehe es darum, unterschiedliche Maßnahmen wie Waldsäume herzustellen und Flächen im Wald aus der Nutzung zu nehmen. Auch in Moorbereichen sei man tätig, um sie zu erhalten und seltenen Pflanzen Lebensraum zu schaffen. Dies erfordere Pflege, so Kring.
  • Das Naturschutzgroßprojekt Baar zeigt auf zweistündigen Touren in den Fördergebieten Gaienbühl und Mönchsee-Rohrmoos die Bedeutung der Biotoppflege für Tiere und Pflanzen am Waldrand, an Gewässern und im Moor. Treffpunkt ist am Samstag um 13 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr am Infostand des NGP. Von dort aus geht es mit einem Kleinbus zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz oberhalb des Naturkindergartens Zauberwald.
  • Der Festakt zu 25 Jahren Naturwaldgemeinde Königsfeld beginnt um 14 Uhr.
  • Die Ausstellung im Saal im Haus des Gastes ermöglicht Einblicke in die Naturwälder von Königsfeld und Mönchweiler und informiert zu den Zielen des NGP.
  • Angebote für Kinder: Während Erwachsene mit Experten über steigende Getreidepreise, Mikroplastik und Wasserknappheit fachsimpeln können, kann der Nachwuchs Fuchsmasken gestalten, um die Wette sägen, Tierstimmen aus einer Geräuschebox erraten und vieles mehr.
  • Essen und Trinken: Für das leibliche Wohl der Besucher sorgen die Landfrauen mit ihrem Angebot, ein Foodtruck und das Parkcafé Stern.

Bei einem Pressegespräch im Café Stern betonte Bürgermeister Fritz Link, Königsfeld sei die erste Kommune in Baden-Württemberg, die seit 25 Jahren eine naturnahe Waldbewirtschaftung betreibe und fünf Prozent Bannwald ausweise. Es seien zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden, wodurch das Bewirtschaftungsergebnis um rund zehn Prozent niedriger ausfalle. So lasse sich Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen.

Los geht es vor 50 Jahren

Wie Revierförster Peter Gapp ergänzte, sei im Gemeindewald bereits vor 50 Jahren damit begonnen worden, Biotope anzulegen, Weißtannen und Laubgehölze zu pflanzen, um einen Mischwald zu bekommen. Auch sei schon früh auf Pestizide verzichtet worden.

„Der Biber ist inzwischen im Badloch sesshaft geworden und zeigt uns, was ohne den Einsatz von Maschinen bewegt werden kann. Er verbaut außerdem unsere Maßnahmen nach seinen Vorstellungen“, erklärt Gapp.