Martin Ochs ist ab 1. August 2022 kommissarischer Kommandant der Gesamtfeuerwehr Königsfeld. Frank Kammerer ist dessen erster und Kay Zwick zweiter Stellvertreter. Das Trio wurde vom Gemeinderat in diese Funktionen bestellt, nachdem sich bei der offiziellen Wahl keine Kandidaten hierfür zur Verfügung gestellt hatten.
Ochs, Kammerer und Zwick lösen damit die Kameraden Jörg Hettich, Uwe Kammerer und Andreas Schirm ab, die ihrerseits am 1. August 2021 auf die Dauer eines Jahres zwangsverpflichtet worden waren.
System mit Wechsel-Automatik
Wie Bürgermeister Fritz Link erinnerte, habe der Gemeinderat im Juni 2021 beschlossen, dass in der Gesamtwehr zunächst immer zwei Abteilungen zusammen den Kommandanten und die beiden Stellvertreter für ein Jahr stellen und von ihm bestellt werden.
Mit dieser Vorgehensweise sei Kreisbrandmeister Florian Vetter einverstanden. Nachdem die Abteilungen Buchenberg und Weiler den Anfang gemacht hatten, übernahmen nun die Abteilungswehren aus Burgberg und Erdmannsweiler.
Diskussion dauert schon Jahre
Man befinde sich im dritten Jahr der Diskussionen um die Besetzung des Kommandanten und der Stellvertreter. Trotz intensivster Anstrengungen und vieler Sitzungen sei es nicht gelungen, Kandidaten für die Nachfolge von Erich Dieterle zu finden.
Wenn es nicht zu einer Wahl der drei Amtspersonen komme, sehe die Feuerwehrsatzung eine Bestellung vor. Dies könne aber nur eine zeitlich begrenzte Übergangslösung sein. Ein jährlicher Wechsel dürfe nicht zur Routine werden.
„Die schlechteste aller Lösungen“
„Ich habe immer betont, dass dies die schlechteste aller Lösungen ist. Wir haben trotzdem eine unbefriedigende Situation in der Führungsebene der Gesamtwehr“, räumte der Bürgermeister ein. Es gebe ein Potential von etwa 15 Personen, die aufgrund ihrer Ausbildung und Werdegangs in der Feuerwehr so eine Funktion übernehmen könnten.
„Aber da steht die Freiwilligkeit halt nicht an erster Stelle“, bedauerte Link und hofft auf eine baldige akzeptablere Lösung. Bei den Kameraden Jörg Hettich, Uwe Kammerer und Andreas Schirm bedankte sich der Bürgermeister für die Übernahme von zusätzlicher Verantwortung mit einem Weinpräsent.
Kay Zwick meldet Kritik an
Die Zwangsverpflichtung des Führungstrios für die Gesamtwehr hatte zuvor Kay Zwick in der Einwohnerfragestunde kritisch beäugt. Wenn man Mitglied in der Feuerwehr sei, bedeute dies einen sehr langen ehrenamtlichen Dienst. Die Zahl der Aktiven gehe schon seit Jahren ständig zurück. Das hänge auch damit zusammen, dass immer weniger Personen die Verantwortung übernehmen wollten.
Es habe eine Sitzung mit allen Gruppen- und Zugführern gegeben. Weil sich niemand für das Amt des Gesamtkommandanten und dessen Stellvertreter bereit erklärt habe, würden diese Positionen nun bestellt. „Aber dann trifft es wieder die gleichen Leute. Wenn das ein zweites Mal passiert, wird der Betroffene der Feuerwehr den Rücken kehren“, befürchtet Zwick.
Auch Bürger können zum Dienst verpflichtet werden
In der Feuerwehr-Satzung stehe ebenfalls, dass auch Bürger für den Dienst in der Feuerwehr bestellt werden können. Das wäre für die Abteilungswehr Königsfeld höchst interessant, da es dort einen personellen Engpass gebe. „Ich wollte einfach mal darauf hinweisen, dass es nicht so einfach ist, jemanden zu ernennen“, sagte Kay Zwick.