Eine Menge los war am Wochenende in Königsfeld: Trotz Regenschauern am Samstag und kühlen Temperaturen am Sonntag kamen zahlreiche Besucher zum zwölften Kunsthandwerkermarkt und zum Puppenspieler- und Märchenerzähl-Festival. Zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag war dies ein Angebot für die ganze Familie.

Während am Samstag der Regenschirm ein wichtiger Begleiter war, brauchte es am Sonntag zumindest warme Kleidung. Gegen Nachmittag wurden die Besucher dann sogar mit Sonnenstrahlen verwöhnt und es hatte den Anschein, dass sich nun auch der letzte Stubenhocker hinterm Ofen hervorgetraut hatte und auf dem Weg in die Ortsmitte war.

Eine Besucherin aus Waldmössingen – sie war sicher keine Ausnahme – hatte bereits die Winterjacke aus dem Schrank geholt und klagte dennoch. „Jetzt habe ich noch kalte Ohren, ich glaube, ich kaufe mir eine Kappe.“ Die Gelegenheit dazu gab es bei Ständen des Kunsthandwerkermarkts im Kurpark, die nach Corona bedingter Pause in den vergangenen zwei Jahren wieder mit ihrer Vielfalt an selbst entworfenen und gefertigten Produkten bestachen.

So gab es zum Beispiel Zaunhocker und Dekorartikel für Haus, Hof, Balkon und Garten oder Schals und Pulswärmer aus Filz. Ätherische Öle, Kräutertees, Würzmischungen und Naturseifen versprühten angenehme Düfte und Gerüche. Hingucker waren überdimensionale Metalltiere und Tierlampen, Windräder aus Edelhölzern oder Dekoratives aus Treibholz.
Windspiele und Windlichter hatten etwas Magisches und Schmuck aus altem Tafelsilber scheint wieder in Mode zu kommen. Selbst gemachte Marmelade, Biohonigprodukte und Liköre schienen auf den ersten Blick nichts mit Kunst zu tun. Doch in der Herstellung steckte zumindest nichts Künstliches drin.

Die Händler waren mit dem Marktverlauf insgesamt zufrieden. Am Samstag flanierten zwar deutlich weniger Besucher an den circa 80 Ständen und Hütten vorbei. Sie hielten sich aber laut den Verkäufern länger bei ihnen auf und zeigten sich kauffreudig.
Hungern und dursten musste niemand: Es gab warme und kalte Speisen, die in einem Zelt oder auf Sitzgelegenheiten im Freien verzehrt werden konnten. Punsch und Waffeln gaben bereits einen Vorgeschmack auf die Atmosphäre der in rund acht Wochen beginnenden Weihnachtsmarkt-Saison.

Auch die kleinen Gäste kamen voll auf ihre Kosten. Witterungsbedingt fanden Vorstellungen wie Kasperle-Theater, Puppenspiele und orientalische Märchen mit Musik im Innern statt. Christel und Jacques Mehlsack öffneten ihre Märchentruhe, Lios seine Puppenkiste und Frey den Puppenkoffer.

Die musikalische Erzählung von Norbert und Beate über die frei erfundene Geschichte von Johannes und Fridolin in Amerika war zwar keine reine Kinderveranstaltung. Trotzdem interessierte sich der Nachwuchs dafür. Bei mancher Vorstellung herrschte ein so starker Andrang, dass der Einlass verwehrt und auf die nächste Veranstaltung vertröstet werden musste. Die Begeisterung der Kinder war groß und die Stimmung bestens. Am Sonntag konnte dann vieles im Freien geschehen.

Der Familienausflug wurde auch dazu genutzt, am Sonntag in den geöffneten Geschäften in der Friedrichstraße zu bummeln und mit Bekannten zu plaudern. In den Geschäften herrschte ordentlicher Andrang.
