Der eigene Pool im heimischen Garten: Seit der Corona-Pandemie erfüllen sich immer mehr Menschen diesen Traum. Auch in Königsfeld ist der Trend inzwischen angekommen – und sorgt für kontroverse Diskussionen am Ratstisch.
Unter 15 Bauanträgen, mit denen sich der Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr in seiner jüngsten Sitzung beschäftigen musste, waren auch zwei Anträge zum Bau eines Pools.
Eine ökologische Variante
Beim Antrag eines Bauherrn aus Weiler handelte es sich nach Auskunft von Ortsbaumeister Gregor Schenk um einen ökologischen Schwimmteich, der mit einer Flachwasserzone für Insekten und Amphibien angelegt werden soll. Für den Teich soll kein Beton, sondern eine Plane aus Naturkautschuk verwendet werden.
Eine dauerhafte Befüllung mit relativ gleichbleibendem Wasserstand soll selbsterhaltend innerhalb eines ökologischen Gleichgewichts entstehen. Für die Erstbefüllung müsse der Bauherr einen Antrag stellen, informierte Schenk.
Im Notfall sogar eine Hilfe für die Feuerwehr
Rat Axel Maier bestand darauf, dass zum Nachfüllen Regenwasser verwendet werde. Nach Auskunft von Weilers Ortsvorsteher Heinz Kammerer werde der Bauherr den Schwimmteich bei Notfällen der Feuerwehr zur Verfügung stellen.
Wie Simon Weisser vom Ortsbauamt aufklärte, anerkenne das Landratsamt nur solche Gewässer als Löschwasserteiche, die umzäunt seien, über einen Ansaugstutzen verfügten und eine befestigte Plattform für Feuerwehrfahrzeuge vorweisen. Damit hatte Thomas Fiehn kein Problem: „Wenn‘s brennt, ist das der Feuerwehr wurscht. Hauptsache, sie kommt ans Wasser“, sagte Fiehn.
Während das Gremium das Vorhaben begrüßte und einstimmig befürwortete, gab es beim Antrag eines weiteren Bauherrn aus Weiler zum Neubau eines Swimmingpools zwei Enthaltungen.
Die Tragkonstruktion soll nach Darstellung des Ortsbaumeisters aus Stahlbeton hergestellt und das Wasser über eine Pumpenkammer mit Filter ohne Chemie gereinigt und aufbereitet werden. Sichtschutzbepflanzung, Stauden und Bruchsteinmauer sollen den Pool einbetten.
Der Forderung von Maier, dem Bauherrn zu verpflichten, Regenwasser zum Nachfüllen zu verwenden, erteilte Sitzungsleiter Bernd Möller, der für den erkrankten Bürgermeister Fritz Link einsprang, eine Absage. „Das geht nicht. Die Gemeinde will ja Wasser verkaufen. Und bis jetzt haben wir keinen Wassermangel“, argumentierte Möller.
Der nächste Trend: Kaminöfen
Seit Beginn der Energiekrise mehren sich auch Anträge zum Einbau von Kaminöfen zur Warmwasserbereitung und Raumheizung, wofür es in der Kurgemeinde durch planungsrechtliche Festsetzungen eine Befreiung braucht.
Diese wurde einem Bauherrn im Jakob-Maier-Weg erteilt, da er nach Informationen des Kaminofenbauers die Emissionsgrenzwerte des Gütesiegels „Blauer Engel“ mit einem elektrostatischen Staubabscheider einhält.
Äußerst knapp mit vier Ja-Stimmen und drei Enthaltungen war dagegen die Zusage für den Einbau einer Holzpelletheizung in der Hermann-Voland-Straße. Grund war, dass die zulässigen Grenzwerte von 15 Milligramm um acht Milligramm überschritten werden.