Manchmal vergeht die Zeit wie im Flug – doch die Jahre der Pandemie haben sich für die meisten wohl eher quälend lang angefühlt. So war das auch für die Verantwortlichen des Burgspektakels. Denn das konnte zwei Jahre lang nicht dort stattfinden, wo es sein Zuhause hat – rund um die Ruine Waldau. Ein Neustart sei diese 23. Auflage des Burgspektakels also, findet Andrea Hermann, Königsfelds Kurgeschäftsführerin.

Eine Frage des Zusammenhalts

Denn nicht nur die Pandemie bremste die Euphorie. Es gab weitere Stolpersteine, vor allem die Begleiterscheinungen der vielen Corona-Beschränkungen. Der Verein hinter dem Spektakel musste zusammengehalten werden. Ein Unterfangen, das für viele Vereine eine Herausforderung war und die Gemeinschaft herausgefordert hat. Über Online-Sitzungen habe man versucht, diese zu erhalten, sagt Ursula Biebinger, Vorsitzende des Vereins Burgspektakel.

Ein Blick auf die Ruine Waldau mit der Waldau-Schänke.
Ein Blick auf die Ruine Waldau mit der Waldau-Schänke. | Bild: Ganter, Patrick

Trotzdem gab es Ausfälle, teilweise altersbedingt, die gewisse Aufgaben nicht mehr übernehmen konnten. Zudem fehlte der Nachwuchs. „Wenn nichts stattfindet, dann kommt auch niemand dazu“, sagt Ursula Biebinger.

„Wer einmal beim Burgspektakel dabei war, will dabei bleiben.“
Ursula Biebinger, Vorsitzende des Vereins Burgspektakel

Denn die Faszination löse die Veranstaltung selbst aus. „Wer einmal beim Burgspektakel dabei war, will dabei bleiben“, sagt Biebinger. Genau das motiviere auch dazu, die Organisation rund um das Spektakel zu stemmen. Also all das, was neben der Schauspielerei nicht gar so viel Spaß bringt. Beispielsweise den immensen Aufwand für den Aufbau der Bühne. Zwei Tage, jeweils mehrere Stunden mit zehn Leuten, habe das gekostet.

Die Bühne ist mittlerweile also schon aufgebaut, bald folgt die Elektrik, unter anderem damit die Veranstaltungen in das perfekte Licht gerückt werden. Die Proben für die Stücke selbst laufen bereits seit Februar und finden ab sofort auch am eigentlichen Auftrittsort statt. Nur so lassen sich, sagt Biebinger, die Abläufe perfekt einstudieren.

Rotstift setzt auch beim Burgspektakel an

Zu stemmen gab es auch, dass die Gemeinde Königsfeld den Rotstift angesetzt hat. Auch das Burgspektakel fällt unter diesen Sparzwang und bekommt weniger Unterstützung als in den Jahren zuvor. „Dadurch ergeben sich neue Strukturen und wir tragen den Mehraufwand“, so Ursula Biebinger. Das sei eines der Ergebnisse gewesen, die eine Strukturkommission erarbeitet habe, wie Andrea Hermann sagt.

Ein Bild aus dem Juli 2021. Das Burgspektakel musste ins Haus des Gastes umziehen.
Ein Bild aus dem Juli 2021. Das Burgspektakel musste ins Haus des Gastes umziehen. | Bild: Fein, Rüdiger (Archiv)

Einige Neuerungen seien trotzdem gelungen. Erstmals gebe es beispielsweise die Möglichkeit, Tickets selbst Zuhause auszudrucken. Ab dem 15. Juli, einen Monat vor Premiere, gehe der Verkauf los. Der Vorverkauf sei damit flexibler, solle auch mehr Schwung bekommen.