Der barrierefreie Ausbau des Busbahnhofs in Königsfeld sowie je eine Haltestelle in den Ortsteilen stellt mit einem Volumen von rund 900.000 Euro den Schwerpunkt der Straßenbauprojekte 2023 dar. Wie Bürgermeister Fritz Link im Pressegespräch kürzlich berichtete, werde die Maßnahme seit zwei Jahren geschoben, weil auf die erste Ausschreibung im Frühjahr kein Angebot eingegangen sei. Derzeit werde die zweite Ausschreibung vorbereitet in der Hoffnung, die Arbeiten dann vergeben zu können.
Vollständig umgesetzt sei das Konzept zur Verbesserung des Ortsmarketings für die innerörtlichen Handelslagen. Dieses umfasse für 109.000 Euro die Erneuerung des Stadtmobiliars in der Friedrich-, Garten- und Rotwaldstraße sowie die regelmäßige Bannerwerbung an zwei Ortseingängen und im Bereich der neuen Einkaufs-Märkte.
Nachdem hierfür ein breit angelegter Beteiligungsprozess stattgefunden habe, empfinde die Verwaltung den Vorwurf aus der Bürgerschaft, die zwei Herrnhuter Sterne würden durch den mit dem Gewerbeverein vereinbarten Werbeslogan „Unter einem guten Stern – einkaufen in Königsfeld“ kommerziell missbraucht, mehr als befremdlich. „Wir haben lange diskutiert, wie wir einen Eye-Catcher installieren können, um auf die Einkaufsstraße aufmerksam zu machen und was er mit Königsfeld speziell verbindet. Der Stern steht für mehrere Redewendungen und bezieht sich nicht nur auf den Königsfelder Stern“, argumentiert Link und sieht einen Widerspruch darin, dass „die Herrnhuter Sterne GmbH als Tochtergesellschaft der Brüdergemeine mit einer jährlichen Produktion von 700.000 Sternen und deren weltweitem Vertrieb jährlich einen Gewinn von rund vier Millionen Euro erwirtschaftet“. Die Brüdergemeine verdiene also sehr gut am Verkauf der Sterne. Der Disput komme zur Unzeit und schade dem Einzelhandel. „Wenn man keine Probleme hat, dann schafft man sich welche“, so der Bürgermeister verärgert.
Die touristische und wohnbauliche Entwicklung des Kernorts mit der Hotel- und Chalet-Anlage mit 400 Betten und 120 Wohneinheiten sieht das Gemeindeoberhaupt von zentraler Bedeutung. Nach erfolgter Offenlage des geänderten Flächennutzungsplans und des aufgestellten Bebauungsplans „Königshöhe“ seien nahezu alle eingegangenen Stellungnahmen abgewogen und in die Planung integriert. Der jetzt noch zu bearbeitende ökologische Ausgleich für die Waldumwandlung sei schon weit fortgeschritten. Es werde eine Baustellenzufahrt geplant, danach könnte ein Kreisverkehr genehmigt werden, der auch im Hinblick auf das potentielle Wohngebiet bei der katholischen Kirche eine Berechtigung hätte.
Den Satzungsbeschluss werde der Gemeinderat in der Septembersitzung fassen. „In dem sieben Hektar großen Plangebiet wird danach aufgrund der Baupreisentwicklung nicht so schnell etwas geschehen. Wir müssen jedoch Baurecht schaffen, falls die Investoren loslegen wollen“, unterstrich der Bürgermeister.
Nicht glücklich ist Link über die erhebliche Verzögerung des Bebauungsplanverfahrens Herrenacker-Ost im Ortsteil Buchenberg. „Die Verfahren werden immer komplizierter und wir müssen mit mehr Starkregen rechnen“, nennt der Bürgermeister Auflagen von Fachbehörden, eine zusätzliche Regenwassermulde um das geplante Baugebiet herum anzulegen. „Bisher war das vereinfachte Verfahren eine erhebliche Erleichterung der Bürokratie. Das wird jetzt wieder zunichte gemacht“, beklagt Link.