Die jährlich stattfindende Verkehrsschau war 2020 pandemiebedingt ausgefallen. Jetzt lagen dem Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr (AUTWV) in dessen Sitzung die Ergebnisse von zwei Jahren vor. Nicht in allen Punkten zeigte sich Bürgermeister Fritz Link zufrieden.
Vor allem über die erneute Ablehnung, die Zinzendorfschulen nicht als überregional bedeutend einzuordnen und als Weißziel (Nahziel) mit auf die Vorwegweisung aufzunehmen, stieß dem Rathauschef sauer auf. Die Behörde räumte den Zinzendorfschulen unbestritten ein großes Einzugsgebiet ein, doch einen überregionalen Bezug erkannte sie nicht. „Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich werde den Landrat auffordern, die Schule mal zu besuchen. Da werden wir auf jeden Fall am Ball bleiben“, versicherte der Bürgermeister.

Auch den Antrag der Gemeinde, die Geschwindigkeit der Landstraße 177 ab dem Kreisverkehr bis Einmündung Parkstraße von Tempo 70 auf Tempo 50 zu reduzieren, lehnte das Landratsamt ab. Als Grund für den Antrag nannte die Kommune das zu erwartende erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung von Aldi und Rossmann sowie zu den Kliniken und dem Kurpark. Die Behörde beurteilte den betreffenden Streckenabschnitt als übersichtlich und sah keine Gefahrenpunkte. Unfälle seien nicht bekannt.
Ratsmitglied Axel Maier rügte: „Da kann man nur hoffen, dass keine Unfälle passieren. bis das Landratsamt reagiert.“ Der Bürgermeister stimmte ihm zu: „Erst wenn es zu Unfällen kommt, wird gehandelt. Das ist tragisch, anstatt dass man präventiv agiert.“

Ein weiteres Mal stutzte Link zur Situation im Einmündungsbereich Carl-Wilhelm-Just-Straße/Mönchweiler Straße. Hier war der Behörde auf dem Gehweg eine rote Furtmarkierung aufgefallen. Diese suggeriere dem Fußgänger eine falsche Vorfahrt. Auch für Rad fahrende Kinder sei die Markierung gefährlich. Bei einem Schadensfall hafte die Gemeinde, weshalb die Markierung entfernt werden müsse, forderte das Landratsamt.
Breitband löst das Problem
Nach Auskunft des Bürgermeisters wird der Bauhof die rote Markierung übermalen. Dies könnte sich von selbst erledigen, da in diesem Bereich alsbald Breitbandkabel verlegt und danach eine neue Asphaltierung erforderlich wird. Beim Vorschlag von Matthias Weisser, ein Fußgängerüberweg könne das Problem lösen, winkte Link ab. „Das bekommen wir nicht genehmigt. Da gibt es von Landkreis zu Landkreis unterschiedliche Rechtsauffassungen.“

Anwohner an der Straße Holzwiese in Buchenberg beschwerten sich über zunehmenden Autoverkehr mit überhöhter Geschwindigkeit. Dadurch befürchten sie eine Gefahr für Kinder, die diesen Weg zur Bushaltestelle nutzen. Dies sieht die Polizeibehörde so nicht. Die auf Tempo 50 reduzierte Geschwindigkeit sei angemessen. Allerdings räumte die Behörde ein, dass die nur für Anlieger freie Durchgangsstraße von Insidern gerne als Abkürzung genutzt wird. Jetzt sollen mit dem Smiley Verkehrsstärke und Geschwindigkeit gemessen werden.
Genehmigt werden zwei Querungshilfen
Befürwortet wurde vom Landratsamt der Bau einer Querungshilfe bei der Bushaltestelle in Burgberg am Gasthaus Kranz. Dies soll beim geplanten barrierefreien Umbau der Bushaltestelle berücksichtigt werden. Genauso vorgegangen wird beim barrierefreien Umbau der Bushaltestelle bei der ehemaligen Gaststätte Sonne in Erdmannsweiler. Ein angeregter Fußgängerüberweg wurde wegen der dortigen Sichtverhältnisse abgelehnt.
Ebenfalls abgelehnt wurde eine von Bürgern in Erdmannsweiler beantragte Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer in der Ortinstraße zwischen Wasserreservoir und Ackerstraße. Laut polizeilicher Unfallstatistik hat es dort in den vergangenen fünf Jahren keine Verkehrsunfälle gegeben.