Lothar Herzog

Die geplanten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in den Kindergärten „Windrad“ Erdmannsweiler und „Regenbogen“ Buchenberg zur Einrichtung einer weiteren Regelgruppe und einer Kinderkrippe verzögern sich. Da für die Rohbauarbeiten jeweils nur ein teures Angebot vorlag, folgte der Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr dem Vorschlag der Verwaltung, die Arbeiten nicht zu vergeben und die Ausschreibung aufzuheben.

Kleine regionale Firmen sollen zum Zug kommen

Da es sich um keine Aufträge mit großen Summen handelt, sollen nun mehrere kleinere Unternehmen aus der Umgebung angefragt und zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden. Auf diese Weise sollen bessere Preise erzielt werden.

Gefüllte Auftragsbücher bei Firmen

Bürgermeister Fritz Link klagte in der Sitzung, die Preisentwicklung auf dem Hochbausektor hole die Gemeinde übel ein. Die Gewerke seien sehr frühzeitig im Winter ausgeschrieben worden. Und dennoch komme bei den Rohbauarbeiten ein schlechtes Ergebnis heraus. Das zeige, dass die Baufirmen jetzt schon prall gefüllte Auftragsbücher hätten, mutmaßte der Bürgermeister.

Angebot 356 Prozent und 292 Prozent über den Kosten-Erwartungen

Nach Auskunft von Ortsbaumeister Gregor Schenk sind die Rohbauarbeiten für die beiden Kindergärten beschränkt ausgeschrieben und an 15 Firmen die Leistungsverzeichnisse verschickt worden. Nur die Firma Heinichen Bau aus Villingen-Schwenningen habe ein Angebot eingereicht. Dieses betrage für den Kindergarten Buchenberg 156.700 Euro, für die Einrichtung in Erdmannsweiler 111.000 Euro. Gegenüber dem Haushaltsansatz lägen die Angebote um 112.200 Euro und 73.600 Euro enorm darüber.

„Unangemessen hohe Preise“

„Auf unangemessen hohe Preise darf der Zuschlag nach VOB nicht erteilt werden. Die schlechten Ergebnisse sind im Wesentlichen auf den geringen Wettbewerb und die durchweg hohen Tiefbaupreise zurückzuführen“, klärte der Ortsbaumeister auf.

Rat Thomas Fiehn erkundigte sich, ob bei der Ausschreibung eventuell Fehler gemacht worden seien. Dies verneinte Schenk. Stefan Giesel bedauerte, dass sich die Baumaßnahmen nach hinten verschieben, wenn die Vergabe ausbleibe. Aber auch er sah keine andere Möglichkeit.

Es geht auch ganz reel

Deutlich besser stellte sich die Ausschreibungsergebnisse bei den Zimmerer- und Holzbauarbeiten dar. Von einem Dutzend angeschriebenen Firmen gaben für den Kindergarten Buchenberg zwei Unternehmen ein Angebot ab. Das günstigste hatte Holzbau Dieterle aus Buchenberg mit 52.400 Euro eingereicht. Dieses lag zwar um 1300 Euro über den im Haushalt veranschlagten Mitteln, dennoch empfahl die Verwaltung die Vergabe, die einstimmig erfolgte.

Zweimal Ja zu ordentlichen Preisen

Auch für die Zimmerer- und Holzbauarbeiten im Kindergarten Erdmannsweiler waren zwölf Firmen angeschrieben worden. Hier hatte nur Dieterle ein Angebot von 31.200 Euro abgegeben. Die Kostenberechnung lag bei 27.200 Euro und somit 4000 Euro niedriger. Auch in diesem Fall folgten die Mitglieder des Ausschusses dem Rat des Ortsbaumeisters, die Arbeiten zu beauftragen.