Seit mehr als 30 Jahren gewinnt Giovanni Wendel das für die wohlige Wärme in seinem Haus benötigte Brennholz durch körperlichen Einsatz. Als sogenannter Selbstwerber versorgt er sich auf diese Weise mit Brennstoff aus erneuerbarer Energie.
Langeweile kennt er nicht. In seiner Freizeit geht er mit Axt und Motorsäge in den heimischen Wald zum Holz machen. Dabei folgt er gewissenhaft den Anweisungen von Forstrevierleiter Martin Schrenk, mit dem er sich gut versteht. Wegen des höheren Brennwertes bevorzugt er Buche, arbeitet jedoch auch Fichte auf.
Die harte körperliche Arbeit nimmt er in Kauf, um sich in der kalten Jahreszeit am wärmenden Knistern des Feuers erfreuen zu können. „Holz gibt mehrfach warm“, sagt er humorvoll.
Das aufgearbeitete Brennmaterial sortiert er nach Stärken, längt es zu Meterstücken ab und stapelt es zunächst in seinem Lager. Nach zwei bis drei Jahren ist es soweit trocken, dass es sich zum Verbrennen eignet.
Die Ruhe genießen und abschalten
Seinen Einsatz bringt Wendel, der beruflich in der Chirurgie- Instrumentenproduktion tätig ist, nicht nur der Einsparungen wegen. Als Naturfreund hält er sich gerne im Wald auf: „Da kann man die Ruhe genießen und abschalten, Probleme vergessen.“ Zudem mache ihm die Arbeit Spaß.
An freien Tagen geht er schon früh in den Wald, nimmt ein Vesper mit, bis er müde ist, um nach einem für ihn ausgefüllten Tag nach Hause zu gehen. „Bewegung tut gut“, so seine Überzeugung.
Gerne leistet er auch einen Beitrag zu einer innovativen Waldwirtschaft. Mit gewissem Stolz zeigt er auf, wie sich die Flächen, die er vor einiger Zeit durchgepflegt hat, entwickelt haben.
Immer mehr bevorzugen bereits aufgearbeitete Stämme
Wenngleich es im Forst schwere Arbeit ist und er am Übergang zur Rente angelangt ist, will er seinem weiter Hobby nachgehen. „Der Trend, Holz in Selbstwerbung zu gewinnen ist rückläufig, bevorzugt werden bereits aufgearbeitete und an den Waldweg gerückte Stämme“, so Gemeindeförster Schrenk.
Wendel beachtet penibel die Unfallverhütungsvorschriften und hält es auch mit der Schutzausrüstung sehr genau, er hofft, dass ihm wie bisher nichts passiert.