Jutta Freudig

Im Immendinger Wald sind Mountainbiker schon bald auf schmalen Pfaden unterwegs, nehmen enge Kurven, bewältigen steile Steigungen und überwinden Hindernisse.

Ab dem kommenden Jahr will die Gemeinde in einem ihrer ausgedehnten Waldgebiete die Möglichkeit bieten, auf einem Mountainbike-Trail einer der aktuellen Trendsportarten nachzugehen.

Im zentral gelegenen, steilen Waldbereich „Vorbuchendobel“, zwischen dem einstigen Immendinger Soldatenheim und dem Schützenhaus gelegen, will man den Mountainbike-Trail realisieren. Nachdem jetzt die Zustimmung des Regierungspräsidiums vorliegt, steigt die Gemeindeverwaltung in die Planung ein.

Zentrale Forstfläche ausgewählt

Die neue Anlage bedeutet nicht nur ein verbessertes Freizeitangebot für interessierte einheimische Gruppen. Die Gemeinde verfolgt mit dem Projekt außerdem touristische Ziele sowie den Schutz anderer Waldflächen, die mitunter für illegales Fahren genutzt werden.

„Der Trend zum Fahrradfahren nimmt zu und solche Mountainbike-Trails sind sehr gefragt“, so Bürgermeister Manuel Stärk, der sich seit Anfragen in seinem Wahlkampf 2020 mit der Thematik befasst.

„Es gibt Gruppen junger Erwachsener in Immendingen und Zimmern, die mit der Bitte an mich herangetreten sind, eine solche Einrichtung zu schaffen“, sagt Stärk weiter. Auf Kreisebene habe man die Frage der Mountainbike-Trails ebenfalls beraten. Beteiligt waren auch die Tourismus-Seite und das Forstamt.

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Zudem sei eine Arbeitsgruppe von Kommunen gebildet worden, die Interesse an solchen Anlagen haben. Denkbar wäre laut Manuel Stärk, später derartige Trails über Gemeindegebiete hinaus zu verbinden. Vorerst planen die Kommunen die Projekte zunächst einmal selbst.

Gemeinde und Forst sind beteiligt

Die Idee für das Immendinger Projekt trugen der Bürgermeister und Gemeindeförster Martin Schrenk bei der Waldbegehung im vergangenen Herbst an den Gemeinderat heran.

Standort des Trails ist ein steiles Waldstück, das der Gemeinderat im Herbst 2021 besichtigte.
Standort des Trails ist ein steiles Waldstück, das der Gemeinderat im Herbst 2021 besichtigte. | Bild: Jutta Freudig

Im steilen Waldgebiet könnten die Mountainbiker auf den neu ausgewiesenen, schmalen Trail mit Steigungen und Kurven ihrem Hobby nachgehen. Auch einzelne Hindernisse soll es auf den Waldpfaden geben. Der Gemeinderat stand dem Projekt bei seiner Exkursion durch den Immendinger Wald positiv gegenüber.

Gründe für die getroffene Auswahl laut Manuel Stärk: Der Standort ist zentral. An den beiden Endpunkten steht entsprechende Infrastruktur zur Verfügung, wie Parkplätze, Gastronomiebetriebe, das Schützenhaus sowie die Rastanlage Donauversickerung mit „Nina‘s ess-art“. „Außerdem dient der ausgebaute Verbindungsweg bei Notfällen auch als Rettungszufahrt,“ so der Bürgermeister bei der Waldbegehung.

Wie hier Tobias Sell auf der Steintreppe des Bikeparks bei Unterbränd sollen Mountainbiker auch in Immendingen über Hindernisse eines ...
Wie hier Tobias Sell auf der Steintreppe des Bikeparks bei Unterbränd sollen Mountainbiker auch in Immendingen über Hindernisse eines Trails fahren können. | Bild: Lutz Rademacher

Das Forstamt sowie Gemeindeförster Martin Schrenk, der den in Eigenbeförsterung stehenden Gemeindewald betreut, sind mit der angestrebten Lösung zufrieden. „In den letzten Jahren hat die Nutzung der Wälder für den Freizeitsport stark zugenommen“, so Martin Schrenk.

Statt dass sie ihre Aktivitäten an allen möglichen Stellen in Waldgebieten ausüben, könne man die Mountainbiker mit einem solchen Trail gezielt an einem Ort konzentrieren.

Planvergabe und Kostenberechnung

Nach der Vorlage der sogenannten Unbedenklichkeits-Bescheinigung des Regierungspräsidiums vergibt die Gemeinde nun schnellstmöglich die Planung und Kostenberechnung für das Projekt.

Für die Fachberatung wurden bereits im vergangenen Jahr die Experten der Firma Pro-cycl Pfalzgrafenweiler hinzugezogen, die sich auf das Thema spezialisiert haben. Im Laufe der Planung wird laut Bürgermeister eine Streckenführung für den Trail ausgearbeitet. Erst danach können Angaben zu den Kosten gemacht werden.

Zweistufige Förderung erwartet

In einem zweistufigen Förderantrag will die Gemeinde finanzielle Unterstützung bei dem Tourismus-Projekt durch den Naturpark „Obere Donau“ erreichen. Zum einen geht es um die Förderung der Planung, zum anderen wird im Herbst der Zuschuss für die Realisierung des Mountainbike-Trails beantragt.

Diese visiert Bürgermeister Stärk für das kommende Jahr an. Sobald man die Bewilligung vorliegen habe, könne 2023 mit der Maßnahme begonnen werden. Zuständig für die Unterhaltung und Verkehrssicherung auf dem Trail ist die Gemeindeverwaltung.