Das Immendinger Unternehmen Knoblauch bricht seine eigene Bestmarke von 2019 und baut im Gewerbegebiet Donau-Hegau gegenüber dem Daimler-Prüfzentrum eine zweite Werkstatt für Prototypen. Bot das Vier-Millionen-Euro-Projekt vor vier Jahren zehn Hebebühnen für die Wartung der Testfahrzeuge, so könnte in der neuen Halle die doppelte Anzahl solcher Arbeitsplätze untergebracht werden. Die ans Bestandsgebäude angrenzende, neue Werkstatthalle hat mit 108 Metern Länge und 23 Metern Breite riesige Ausmaße und wird teils an die Firma Bertrandt verpachtet.

„Wir bauen, weil wir einen neuen Auftrag haben“, blickt Geschäftsführer Clemens Knoblauch mit Optimismus in die Zukunft. „In Vereinbarung mit Daimler übernehmen wir das Reifen-Räder-Geschäft für die Dauerlauffahrzeuge“, so der 49-jährige Immendinger Unternehmer. Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um Testwagen aus dem benachbarten Daimler-Prüfzentrum. Ähnlich wie bei seiner ersten Prototypenwerkstatt holt sich Knoblauch mit Bertrandt einen weiteren Dienstleister mit ins Boot. Über hundert, teils aber derzeit schon in Immendingen bestehende Arbeitsplätze wird Bertrandt in Halle und Bürotrakt unterbringen. Knoblauch nutzt das zweite Bürogeschoss für 20 Arbeitsplätze seiner wachsenden Verwaltung. „Wir haben uns vor Kurzem neu aufgestellt und das Unternehmen in die Bereiche Mercedes und Kommunaltechnik GmbH sowie Landtechnik GmbH gegliedert“, so Knoblauch. Damit vergrößere man auch das Verwaltungsteam, etwa Buchhaltung, Personal, Marketing und IT.

Im Moment beschäftigt die Firma Knoblauch 220 Mitarbeiter, darunter 40 Auszubildende, an sieben Standorten. In Immendingen sind es dabei mit Autohaus und bestehender Prototypenwerkstatt zwei Standorte, die übrigen sind in Kandern, Ravensburg, Ringsheim, Stockach und Wangen. „Wir entwickeln uns wirtschaftlich kontinuierlich weiter und hatten in der jüngsten Zeit laufend Neueinstellungen“, so Clemens Knoblauch.

Das Gelände, auf dem die neue Prototypenwerkstatt entsteht, befand sich bereits im Besitz des Immendinger Unternehmens. Es erstreckt sich entlang der Hardstraße, wo schon jetzt die große, umzäunte Anlage mit Stellplätzen und Messtechnik für Testfahrzeuge ausgewiesen ist. Für die neue Halle werden weitere 71 Stellplätze im Außen- und 26 im Innenbereich eingerichtet. Während Knoblauch einen Teil der neuen Wartungshalle für Werkstatt und Reifenlager nutzt, pachtet Bertrandt den größeren Bereich. „Das Unternehmen bietet Fahr- und Ingenieurdienstleistungen für Mercedes“, erklärt Clemens Knoblauch. Das heißt, Testwagen werden gefahren, mit aufwendiger Messtechnik geprüft und und Ergebnisse ausgewertet.

„Nach dem Einvernehmen des Gemeinderats warten wir noch auf weitere Genehmigungen, und im Juni, Juli soll der Bau dann starten“, so der Geschäftsführer. Beteiligt ist größtenteils heimisches Handwerk. Ende des Jahres will man die Gebäudehülle fertig haben und mit dem Innenausbau beginnen. Im Sommer 2024 soll das Projekt fertiggestellt werden.

Der von der Hardstraße abgewandte Bereich der Wartungshalle ist nun schon auf den zweiten Bauabschnitt des attraktiven Immendinger Gewerbegebiets Donau-Hegau ausgerichtet. Dort hat die Gemeinde Immendingen durch Waldrodungen erste Erschließungsarbeiten bereits begonnen. Die Erschließung des zweiten Gebietsabschnitts erfordert einen Aufwand von zwei Millionen Euro.