Wie blitzartig und unerwartet starke Regenfälle bei Unwetterlagen selbst kleine Bäche zu reißenden Gewässern anschwellen lassen und die Hochwasserfluten halbe Orte in Gefahr bringen, haben die jüngsten Vorfälle in Trossingen und Schura gezeigt. Die Gemeinde Immendingen arbeitet seit einiger Zeit daran, den Kernort und die Ortsteile soweit möglich zu schützen und ein Konzept gegen solche Katastrophen zu entwickeln. Das Starkregen-Risikomanagement sei weiterhin Thema und die Ausarbeitung der Notfallpläne aktuell immer noch im Gang, betonte Bürgermeister Manuel Stärk bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Das ist ein langwieriges Projekt und noch im Werden“, sagte Stärk. Ersten vorbeugenden Maßnahmen sei nun ein Gespräch mit Gemeindeverwaltung, Bauhof, Feuerwehr und Wasserwirtschaftsamt gefolgt. Mit Blick auf die Schadensereignisse in der Nachbarschaft versicherte Manuel Stärk den Gemeinderäten: „Wir sind dran, das Starkregen-Risikomanagement ist in der Mache.“

Rund 100.000 Euro kostet die Konzeption, die der Rat im Sommer 2022 beauftragt hat. Das Land steuert einen Zuschuss von 70 Prozent bei. Zu den Grundlagen des Managementplans zählt ein vom Ingenieurbüro BIT ausgearbeitetes 3-D-Modell für das Gemeindegebiet. „Mit dem digitalen Modell der Gesamtgemeinde wird aufgrund der jeweiligen Höhenlagen errechnet, wo sich die Starkregenfälle sammeln und wohin sie abfließen.“ Solche gefährdeten Bereiche seien nicht immer entlang der Bäche, sondern es gebe auch andere neuralgische Punkte. In vorbereitende Gespräche wird neben Behörden und Rettungskräften auch die Bevölkerung einbezogen. Das Starkregen-Risikomanagement ergänzt den bereits realisierten Hochwasserschutz, wie er zum Beispiel in Hintschingen existiert, wo der Talgraben ein Hochwassereinlauf-Bauwerk und einen Bypass erhalten hat, der das Wasser am Ort vorbeiführt. Die Renaturierung des Amtenhauser Bachs oder kleinere Maßnahmen am Weisenbach zählen ebenfalls dazu.