Der “lachende Stein“, einst Grenzpunkt der Grafschaften Hohenberg, Fürstenberg und Nellenburg, markiert heute die Gemarkungsgrenzen von Tuttlingen, Emmingen, Möhringen und Hattingen. Daneben erinnert ein Gedenkstein an den an dieser Stelle am 26. April 1794 beraubten und tödlich verletzten Müller Andreas Storz aus Rosenfeld bei Balingen.
In den Heimatkundlichen Blättern von Balingen wird in der März-Ausgabe 1994 berichtet, dass Andreas Storz von einer Geschäftsreise in die Schweiz zurückkehrte und 400 Gulden bei sich trug. Zwischen Biesendorf und Tuttlingen gesellten sich zwei übel aussehende Männer zu ihm, die ihn kannten und auch ihre Namen Schönle und Koßmann, in Tuttlingen wohnhaft, nannten. Die Beiden sollen sich von der angenehmen Seite gezeigt haben, hätten jedoch in der Heimat keinen guten Leumund gehabt, was Storz nicht wusste.
Auf der Anhöhe schlug der eine Storz mit einem Stein von hinten nieder und beide brachten ihm durch Messerstiche so schwere Wunden bei, dass sie ihn für tot hielten. Sie raubten ihn aus und ließen ihn liegen. Trotz gewaltiger Blutverluste schleppte sich Storz nach Tuttlingen. Doch er starb am 5. Mai. Die Mörder wurden noch am Abend der Tat festgenommen und in Tuttlingen hingerichtet.
Gruppe von Wanderarbeitern ermordet jungen Italiener
Wie in den Tuttlinger Heimatblättern zu lesen ist, ereignete sich am 8. Dezember 1861 eine weitere schreckliche Bluttat am Italienerplatz. In diesem von Einheimischen so bezeichneten Waldstück an der Witthohstraße fand der Tuttlinger Kaufmann und Waldbesitzer Gustav Friedrich Megenhart im Frühjahr 1862 eine schon in Verwesung übergegangene Leiche eines jungen Mannes. Ein Landjäger namens Strecker sicherte am Fundort Beweismittel, die zur Identifizierung des Toten und der Mörder führten.
Bei dem Toten handelte es sich um Eugenio Chiogna, ein Wanderarbeiter aus Trentino. Die Ermittlungen ergaben, dass er auf dem Weg von Heilbronn nach Schaffhausen eine Gruppe anderer Arbeiter aus seiner Heimat traf, alles arme Schlucker, während er als fleißiger und sparsamer Arbeiter über gewisse Ersparnisse verfügte. Einem aus der Gruppe gab er ein kleines Darlehen gegen Schuldschein. So mutmaßten die Landsleute, dass er noch mehr Geld besitze und beschlossen, sich dessen zu bemächtigen.
Die Haupttäter büßen mit ihrem Leben
Nach einer Übernachtung im „Hecht“ in Tuttlingen zog die Gruppe am 8. Dezember 1861 weiter südwärts. Am Witthoh schlug ein Reiseteilnehmer Chiogna mit einem Handbeil nieder, die Gruppe raubte ihn aus, warf ihn in ein Gebüsch und ging weiter nach Schaffhausen. Bei der Leiche fand der Landjäger unter anderem den Schuldschein und die Einträge von der Übernachtung im „Hecht“. Die Haupttäter wurden durch das Geschworenengericht Rottweil zum Tode durch Enthauptung und die Mittäter zu langen Zuchthausstrafen verurteilt.