Als „vorbildhaftes Projekt für die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum“ hat der Minister Peter Hauk 2006 das Bioenergiedorf Mauenheim bezeichnet. Zum Start des aus einer Biogasanlage und einem Holzhackschnitzelkessel mit erneuerbaren Energien versorgten Nahwärmenetzes kam Hauk selbst in den damals 450 Einwohner zählenden Immendinger Ortsteil, denn Mauenheim war das erste Bioenergiedorf Baden-Württembergs. Das Erfolgsmodell bewährt sich auch noch nach 15 Jahren.

Vier Kilometer langes Nahwärmenetz

Beim Konzept des Bioenergiedorfes wird die Abwärme der Biogasanlage für die Wärmeerzeugung des Dorfes genutzt. Zusätzliche Wärme stellt eine Holz-Hackschnitzelheizung mit 900 Kilowatt zur Verfügung. Die Wärmeverteilung erfolgt durch ein vier Kilometer langes Nahwärmenetz. Die Investitionen wurden durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. An das durch die Firma Solarcomplex betriebene Nahwärmenetz waren anfangs rund 70 Gebäude angeschlossen. Eine Reihe von Neubauten sind inzwischen hinzugekommen wie Bene Müller, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Solarcomplex, erläutert.

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Die Biogasanlage, Herz der Mauenheimer Nahwärmeversorgung, wurde zu Beginn durch die beiden Landwirte Ralf Keller und Erich Keller betrieben, inzwischen sind deren Söhne in der nächsten Generation als Betreiber dabei. Immer wieder sind Erweiterungen und technische Verbesserungen an der Gesamtanlage vorgenommen worden. In der Sitzung am Montag wird der Gemeinderat erneut über Bauanträge zum Ausbau der Anlage beraten.

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„Heute sind solche Projekte zur Wärmeversorgung eines ganzen Dorfes ein Stück Normalität“, sagt Müller, der schon vorausblickt, wenn zum 20-jährigen Bestehen die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ausläuft. Das verlegte Nahwärmenetz könne noch Jahrzehnte zur Versorgung Mauenheims dienen. Wieder abstimmen müsse man bis in fünf Jahren die Frage der Art der eingespeisten, regenerativen Energien.