Das Wasser im Auqari wird wieder wärmer. Genauer gesagt um zwei Grad. Doch woher kommt dieser schnelle Richtungswechsel? Vor knapp drei Wochen hatte Bürgermeister Michael Kollmeier noch betont, dass weiterhin eine Mangellage bestehe.

Damals hatte das Bürgerforum Hüfingen die Aufhebung der Energiesparmaßnahmen im Aquari und bei der Straßenbeleuchtung gefordert. Jetzt fällt die Verkündung der Maßnahme mit einem Antrag der SPD-Fraktion zusammen, die fordert, die Energiesparmaßnahmen im Bad zurücknehmen. Begründung: Die Lage am Energiemarkt habe sich entspannt und ein Großteil der aufgewandten Energie werde lokal erzeugt.

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Energiepreisentwicklung stimmt optimistisch

Bürgermeister Michael Kollmeier teilt dazu auf Nachfrage mit: „Die Wirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Wärme- und Stromversorgung sind noch lange nicht überwunden.“ Allerdings sehe man auf Sicht für die warmen Monate nicht, dass die Notwendigkeit bestehe, alle im Herbst 2022 ergriffenen Energieeinsparmaßnahmen aufrechtzuerhalten.

Unser Bild zeigt Bürgermeister Michael Kollmeier beim Neujahrsempfang in der Festhalle.
Unser Bild zeigt Bürgermeister Michael Kollmeier beim Neujahrsempfang in der Festhalle. | Bild: Rainer Bombardi

„Die Energiepreisentwicklungen der letzten Tage (...) geben Anlass zu einigem Optimismus“, so Kollmeier weiter. Entscheidend für die Anhebung der Temperaturen sei der Beginn der wärmeren Jahreszeit, während dieser man das Aquari nahezu ausschließlich mit regenerativer, lokal erzeugter Energie aus Biogas und Hackschnitzel heizen könne. In den Wintermontane sei man dagegen in ganz erheblichem Umfang auf fossile Energie angewiesen, um Warmwasser zu bereiten.

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Stadt kommt Nutzern entgegen

„Um den Nutzerinnen und Nutzern des Aquari entgegenzukommen, hat die Stadtverwaltung die Entscheidung über die Anhebung der Temperaturen im Hinblick auf die bevorstehenden wärmere Monate getroffen“, erklärt der Bürgermeister. Profitieren würden davon vor allem Kinder und Familien sowie die Schwimm- und Wassergewöhnungskurse.

Im Kleinkinderbereich steigt die Temperatur demnach von 31 auf nun 33 Grad, im Sportbecken auf 28 Grad und im Becken der Rutsche auf 30 Graf. An Warmbadetagen, samstags und sonntags, wird das Sportbecken gar auf 30 Grad erwärmt.

SPD-Antrag bleibt bestehen

Fraktionssprecherin Kerstin Skodell von der SPD freut sich über den Vorstoß der Verwaltung, auch wenn nicht alle Punkte des Antrages umgesetzt werden. Sie geht davon aus, dass die Verwaltung damit auf den Druck aus der Bevölkerung reagiert habe.

Kerstin Skodell
Kerstin Skodell | Bild: Roland Sigwart

Auch der SPD-Antrag sei eine Folge von zahlreichen Bitten von Bürgen an die SPD-Fraktion, sich für eine Rücknahme der Sparmaßnahmen einzusetzen. „Unser Antrag bleibt auch bestehen“, so Skodell. Für die SPD sei es wichtig, dass auch das Außenbecken und das Saunabecken wieder geöffnet werden. Gerade das Außenbecken sei ein zentraler Anreiz für viele Menschen in das Hüfinger Bad zu kommen.

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Hierzu sagt der Bürgemeister: „Eine Öffnung des Außenbeckens für die Schwimmer ist angesichts der aktuellen noch sehr unterschiedlichen Außen-Temperaturen in einem weiteren Schritt ab Mai vorgesehen.“

Fraktionssprecher Michael Steinemann vom Bürgerforum begrüßt den Vorstoß ebenfalls. Nur so könne das Bad wieder mehr Besucher anlocken und genügend Einnahmen generieren. Andernfalls wäre das Bad zu Tode gespart worden, so seine Meinung.

Michael Steinemann
Michael Steinemann | Bild: Bürgerforum Hüfingen

Er sieht in dem Vorgehen der Stadt aber Aktionismus und stellt sich die Frage: „Darf das der Bürgermeister überhaupt?“ Denn: Der Beschluss zur Einsparung sei im vergangenen Jahr vom Gemeinderat beschlossen worden.

Diese Frage kann auch Kerstin Skodell nicht aus dem Stegreif beantworten. Sie hätte sich aber trotz der positiven Nachricht gewünscht, dass der Gemeinderat im Vorfeld informiert worden wäre.

Auch Lichter sollen länger leuchten

In Sachen Straßenbeleuchtung macht der Bürgermeister ebenfalls Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität.

„Genauso wichtig wie die Wassertemperatur im Aquari ist die Beleuchtung der Straßen. Hier werden wir zu den früheren Beleuchtungszeiten zurückkehren.“