Wird auch das Jahr 2023 von der historische Bürgerwehr begrüßt? „Das Jahr 2022 wird das Jahr der Entscheidung!“ sicherte Vorsitzender Helmut Vogel zu, alles zu unternehmen, um der im Jahr 1968 gegründeten historischen Bürgerwehr frischen Wind einzuhauchen.
Die Bürgerwehr vereine Tradition und Brauchtum mit über 100 Jahren Hüfinger Geschichte. Immerhin war sie in der Bregstadt zwischen 1741 und 1848 in der Funktion eines bewaffneten Bürgermilitärs aktiv.
Tradition verpflichtet sagte sich deshalb die Bürgerwehr, als es darum ging das Neujahr 2022 „Am Wagrain“ mit Salutschüssen zu begrüßen. Insofern hallte Punkt 11 Uhr der erste von zwölf Salutschüssen über den Dächern der Stadt. Kommandant Major Helmut Vogel äußerte nach jedem Salut diverse Wünsche für ein erfolgreiches, friedfertiges und gesundes Jahr in Gesellschaft, Politik, Kirche und Vereinswelt.

Also war an diesem Neujahrsmorgen beinahe alles wie gewohnt? Nicht ganz, denn anstatt ein paar Dutzend Zuschauern, wohnten lediglich eine Hand voll Nachbarn und Spaziergänger dem ersten Vereinsereignis im Jahr bei. Es gab keine Beförderungen, keinen Generalrapport mit Rückblick und Vorausschau auf die Vereinsaktivitäten.
Auch auf den traditionellen Glühweinumtrunk für die Besucher, welche im Anschluss zum geselligen Beisammensein mit Neujahrbarschen in die Ratsstube eingeladen waren, verzichtete die Bürgerwehr.
Vogel und Rathaus stimmen Vorgehen ab
Helmut Vogel berichtete von einigen Gesprächen, die er mit der Stadtverwaltung im Vorfeld des Neujahrssaluts 2022 geführt habe. Diese erstreckten sich von einer offenen Veranstaltung unter Einhaltung der 2G-Regeln bis hin zu einer kompletten Absage. Schließlich einigten sich beide Seiten darauf, den Neujahrssalut durchzuführen, ohne die Öffentlichkeit im Vorfeld zu informieren.

Auch ohne Zuschauer führte die Bürgerwehr die Zeremonie in gewohnter Zuverlässigkeit aus. Oberfeldwebel Herbert Vogel gab Artillerist Bernhard Wöhrle und Sergeant Alfred Wohlschlegel das Kommando für die Salutschüsse.
„Vor Jahren standen wir vor einem ähnlichen Problem und gewannen durch Mitgliederwerbung einige neue Mitglieder hinzu. Das ist momentan so nicht möglich.“Helmut Vogel
Der Bestand der Bürgerwehr hat sich mittlerweile auf ein Corps mit neun Männern und drei Trachtenträgerinnen reduziert. Kommandant Helmut Vogel hat das Problem schon längst erkannt. „Vor Jahren standen wir vor einem ähnlichen Problem und gewannen durch Mitgliederwerbung einige neue Mitglieder hinzu. Das ist momentan so nicht möglich.“
Die traditionellen Bürgerwehrveranstaltungen wie das Neujahrsschießen, die Teilnahme an der Fasnet, an Fronleichnam, am Römerfest, die monatlichen Stammtische oder der Warentauschtag des Landkreises finden, wenn überhaupt, dann nur in stark eingeschränktem Umfang statt.
Der Vorsitzende Helmut Vogel gibt dennoch nicht auf und nimmt einen neuen Anlauf. „Uns liegen diverse Einladungen zu attraktiven Umzügen und Veranstaltungen anderer Bürgerwehren und Trachtenvereine im In- und angrenzenden Ausland vor, da wäre es schade jetzt den Kopf in den Sand zu stecken.“
So will die Bürgerwehr neue Mitglieder werben
Vogel beabsichtigt daher in einem ersten Schritt durch aktive Mitgliederwerbung und eine Art Preisausschreiben mit Fragen zur Bürgerwehr und Historie das Interesse zu wecken. Das für dieses Jahr vorgesehene Stadtbächlefest stuft er hierfür als eine ideale Gelegenheit ein. Auch die Kooperation mit anderen historischen Vereinen hält er für möglich.