Mehrheitlich verärgert zeigte sich der Ortschaftsrat über einen Bauantrag, der im Gewann Vorderer Brühl vor der Einfahrt nach Fürstenberg eine 36 Meter hohe Mobilfunkantenne vorsieht. Deshalb wies das Gremium mit fünf zu einer Stimme das Bauvorhaben zurück.

Masten soll auf Privatgrundstück entstehen

Der Telekommunikationsanbieter eckte mit der Vorgehensweise an, den Stahlgittermasten ohne nähere Angaben zur Ausführung auf einem Privatgrundstück errichten zu wollen. Wie Ortsvorsteher Werner Bäurer mitteilte, sei es dem Antragsteller kurzfristig nicht möglich gewesen, seinen Bauantrag zu erläutern und der Versammlung Rede und Antwort zu stehen.

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„Ursprünglich ist der Mobilfunkmasten in einer genehmigungsfreien Höhe geplant gewesen“, ergänzte Bäurer, der die Vorgehensweise des Antragstellers stark bemängelte. „Wir haben keine Angaben zur Emissionsbelastung durch Strahlung und zur Standortwahl im ‚Vorderen Brühl‘ erhalten. Auch wissen wir nicht, ob Alternativstandorte in Erwägung gezogen wurden“, monierte Ortschaftsrätin Monika Cotte.

„Ursprünglich ist der Mobilfunkmasten in einer genehmigungsfreien Höhe geplant gewesen.“Werner Bäurer, Ortsvorsteher
„Ursprünglich ist der Mobilfunkmasten in einer genehmigungsfreien Höhe geplant gewesen.“Werner Bäurer, Ortsvorsteher | Bild: Andrea Wieland

Ratskollege Volker Gut sprach von einer „üblen Vorgehensweise“, dem Ortschaftsrat einen Bauantrag ohne weitere Angaben und entgegen den ursprünglichen Aussagen zu präsentieren. „Von der in der Ersten Gmond erwähnten deutlich geringeren Höhe des Mobilfunkmastens ist keine Rede mehr“, reklamierte Gut den fehlenden Informationsfluss vonseiten des Antragsstellers.

Der stellvertretende Ortsvorsteher Markus Rekla bemängelte im Hinblick auf Standortwahl oder Einhaltung der Grenzwerte bezüglich der Strahlenbelastung die fehlenden Infos von Fachexperten. Ortschaftsrat Gunther Limberger bemängelte die geplante Nähe zum Ort.

Wallschläger spricht Dilemma an

Allein Kurt Wallschläger teilte die ablehnende Haltung seiner Ratskollegen nicht. „Der Mobilfunkmasten bereitet mir keine schlaflosen Nächte. Ich vertraue auf die Technik, mit der es heute möglich ist Grenzwerte bezüglich Strahlung einzuhalten. Zudem ist der Masten von der Behlaer Höhe aus kaum zu sehen.“ Wallschläger erinnerte daran, dass Mobilfunkbesitzer in der Regel jederzeit und an jedem Ort einen guten Empfang haben möchten und dabei sich nur sehr wenige nach der Strahlenbelastung erkundigen.

„Ursprünglich ist der Mobilfunkmasten in einer genehmigungsfreien Höhe geplant gewesen.“Werner Bäurer, Ortsvorsteher
„Ursprünglich ist der Mobilfunkmasten in einer genehmigungsfreien Höhe geplant gewesen.“Werner Bäurer, Ortsvorsteher | Bild: Andrea Wieland

„In der bevorstehenden Sitzung des Stadtrats wird in der Beschlussvorlage empfohlen, dem Bauantrag zumindest vorläufig keine Zustimmung zu erteilen. Aufgrund fehlender Angaben ist es schwierig, einen endgültigen Beschluss zu fassen “, informierte Bürgermeister Michael Kollmeier. Indes erinnerte er daran, dass der kontinuierlich steigende Bedarf an elektronischer Datenverarbeitung deutlich mehr Mobilfunkmasten benötige.

In Hausen vor Wald klares Ja für Mobilfunkmasten

Am Beispiel von Hausen vor Wald zeigte er auf, wie komplex es sei, hinsichtlich dieses Themas die richtige Entscheidung zu treffen. Dort fordere die Bevölkerung seit Langem eine bessere Erreichbarkeit im gesamten Ort, weshalb eine Mehrheit den Bau eines Mobilfunkmastens befürwortete. Keinen Bauantrag hätte es benötigt, wenn die Masthöhe wie ursprünglich angekündigt neun Meter nicht überschritten hätte“, ergänzte Kollmeier.

Antragsteller ignoriert Anfragen

Und wie geht es in Fürstenberg weiter? Ortsvorsteher Werner Bäurer informierte, dass die nächste Sitzung des Ortschaftsrats nach Ostern in Anwesenheit von Vertretern des Mobilfunkanbieters stattfinden soll. Dort werde es darum gehen, Unklarheiten hinsichtlich des geplanten Mobilfunkmastens zu beseitigen. In wieweit dies möglich ist, bleibe aber ungewiss, da Bäurer auf mehrere Anfragen beim Antragssteller bislang keine Antworten erhalten hat.

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